SCOTTISH GAEL; OR CELTIC MANNERS, AS PRESERVED AMONG THE HIGHLANDERS

Von James Logan. Herausgegeben in London von Smith, Elder and Co., 65 Cornhill 1831

Das Buch “The Scottish Gael; or Celtic Manners, as Preserved among the Highlanders”  war im 19. Jahrhundert das Nachschlagewerk über die schottischen Highlander.  Diese einmalige Publikation  wurde von James Logan nach fünfjährigen Recherchen geschrieben und erstmals 1831 von Smith, Elder and Co., 65 Cornhill London herausgebracht.  

In fünfundzwanzig Kapiteln beleuchtet Logan die keltische Kultur von ihrem geschichtlichen Ursprung, Architektur und Lebensweise, über Waffen, Kleidung und militärischen Taktiken bis hin zu Religion, Lyrik und Musik. Alles in allem eine komplette Beschreibung der keltischen Kultur.

Nahezu alle Institutionen, die sich mit schottischen Lebensweisen beschäftigen, richten sich nach diesem Werk und vieles von dem, was wir heute als schottische Tradition kennen, bezieht sich auf James Logans Nachforschungen.

Erstmals können die Leser auf den folgenden Seiten nun dieses bedeutende Standardwerk in deutscher Sprache nachlesen. Um den Einstieg in das umfangreiche Werk zu erleichtern, beginnen wir hier mit dem Kapitel VI, welches sich mit der Kleidung der Kelten von ihren Ursprügen bis ins 19. Jahrhundert beschäftigt.

SCOTTISH GAEL; OR CELTIC MANNERS, AS PRESERVED AMONG THE HIGHLANDERS

KELTISCHE GOTTHEITEN

Der Hauptsitz des Druidentums auf dem Kontinent war, so Cäsar, im Land der Karnuten, das sich wahrscheinlich dort befand, wo heute die Stadt Chartres steht.

Es scheint, dass der Hauptgott der Kelten die Sonne, Belus, Belenus oder Baal war. Herodius schreibt, dass die Aquiläer diesen Gott verehrten, den sie Apollo gleichsetzten, wodurch wir erkennen, warum die Hyperboräer besonders ihn verehrten, da er die Verkörperung dieses Himmelskörpers war. Die Caledonier verehrten diesen Gott als Baal oder Beil und entfachten in der Mittsommernacht oder am 1. Mai ihm zu Ehren Feuer.  (148)

DAS HEILIGE FEUER

Dieses Fest, das sogar bis heute gefeiert wird, hieß Baal-tein oder Beltain = das Feuer des Baal, und es war damals so häufig, dass es zu einem Begriff im schottischen Gesetz wurde, der heute noch gebraucht wird. Die Praktik, an Mittsommer Feuer zu entzünden, entstammt daher, dass die Druiden damals das Auslöschen aller Feuer anordneten, die dann nur mit dem heiligen Feuer, das niemals verlöschen durfte, wieder entzündet werden durften. Überraschenderweise ist es so, dass genau diese heilige Flamme, wie die im Tempel der Vesta, noch Jahrhunderte nach dem Aussterben dieser Religion, von den christlichen Priestern bewahrt wurde. Erst im Jahre 1220 löschte Loundres, der Erzbischof von Dublin, dieses ewige Feuer, das in einer kleinen Kammer nahe der Kirche von Kildare aufbewahrt wurde, aber die Verehrung dieser Flamme war so fest verwurzelt, dass sie wenige Jahre später wieder entzündet wurde und bis zur Unterdrückung durch die Klöster am Leben gehalten wurde! Dieses Feuer wurde von Jungfrauen, oft Frauen höheren Standes, unterhalten, die Inghean an Dagha hießen, Töchter des Feuers, und Breochuidh oder Hüter des Feuers, weshalb sie mit den Nonnen der Hl. Brigitte verwechselt wurden. Ein Autor im Gentleman’s Magazin von 1795 schreibt, an einem Tage vor Mittsommer wurde ihm gesagt, dass er an Mitternacht „das Entzünden der Feuer zu Ehren der Sonne“ sehen könne; und Riche beschreibt die Vorbereitungen für das Fest folgendermaßen: „Was für ein Schauen, was für ein Gerassel, was für ein Geklirre mit Feuerpfannen und Kerzenleuchtern, was für ein Kräuterstreuen, was für ein Lärm und was gab es nicht noch alles für Zeremonien“, und all dies anscheinend in Dublin selbst. Spenser schreibt, bei der Entzündung eines Feuers sprächen die Iren stets ein Gebet. Eine Sitte der Köche aus Newcastle, die an Mittsommer Freudenfeuer entzünden, könnten von den Beltain-Riten abstammen; und die Kaminkehrer von London und aus anderen Landesteilen, die an diesem Tag in grotesken Kostümen zur Prozession schreiten und tanzen, scheinen die damaligen Feueranbeter bei ihren Vergnügungen darzustellen.

KELTISCHE GOTTHEITEN

Graine, Grein oder Grannus wurde dieser Gott bei den Caledoniern genannt, und eine Inschrift für ihn fand man in den Ruinen des Antoniuswalls. Das Wort ist gre-theim, mit stummem t gesprochen, und es bezeichnet das Wesentliche oder die natürliche Quelle des Feuers. Camden schreibt, Grannus sei von gleicher Bedeutsamkeit wie Gruagach, ein übernatürliches Wesen, später von den Schotten Brownie genannt; dabei zitiert er Isidor, um aufzuzeigen, dass das lange Haar der Goten granni genannt wurde, welches anscheinend nicht mehr und nicht weniger bedeutet als das gälische Wort. Der Sonne, als Quelle des Feuers bezeichnet, wurde man sich durch den natürlichen Wechsel des Sonnenzyklus bewusst, denn die Gelb- oder Goldhaarigen sowie die Trankopfer aus Milch wurden an den der Somme geweihten Tagen immer auf dem Granni oder Gruagach-Stein dargebracht, den es in jedem Dorf gab. Die eigentümliche Methode das Tein-egin oder Needfire zu entzünden, und die Wirkung, die es besitzen soll wurde in einem früheren Kapitel schon beschrieben. Die Highlander schritten durch das Baalsfeuer wie die alten Heiden es schon taten; und sie sahen es als religiöse Pflicht, mit Brennmaterial in der rechten Hand, um ihre Felder und Herden zu schreiten; eine Praktik, die einst im Land überall üblich war. Die nordischen Völker hatten die gleiche Verehrung für das Feuer und unterhielten es ständig auf ihren Altären. Piorun war der Hauptgott der Polen, und es sind zwei Stätten bekannt, an denen er angebetet wurde. In Vilnyus, wo eine von ihnen war, ist der Altar in der Kathedrale immer noch zu sehen; und es wird erzählt, dass sein Bildnis unter einer Eiche stand, mit einem ständig brennenden Feuer davor. Die Polen wurden erst am Ende des 14.Jh. Christen.

Es scheint die Nachahmung des Sonnenlaufs gewesen zu sein, dass die Gälen in ihren Riten und alltäglichen Verrichtungen darauf achteten, den Deisal zu machen, eine Drehung nach rechts. Plinius, so muss man erwähnen, schreibt, dass die Gallier, im Gegensatz zur Praktik anderer Völker, sich beim Gebet immer nach links wandten, aber Possidonius und andere sagen ausdrücklich nach rechts. Eine Schlichtung dieser offenbaren Widersprüche versucht D. Martin in seiner „Religion des Gauls“.

Zwischen Badenach und Strathspey liegt Slia-grannus, die Heide des Grannus, von den Einwohnern griantachd genannt, die zweifellos ein magh-aoraidh war, ein Platz, auf dem druidische Riten vollzogen wurden. Man sah die Sonne auch als günstig für den hochangesehenen  Krieger. Im Werk des Dr. Smith wird Grian folgendermaßen angesprochen: „Du hast eine Freude daran, deine Strahlen auf die Wolken zu senden, die den Tapferen überwölben und sie über den Gräbern der Mutigen auszubreiten.“ Auch glaubte man, dass die Erde von diesem Gott einst aufgefressen würde, und la bhrath, der Tag des Brandes, heute als jüngstes Gericht verstanden, wurde wegen der Unwahrscheinlichkeit oder großen zeitlichen Entfernung dieses Ereignisses bald mit „niemals“ übersetzt. Mit diesem Glauben scheint auch der clachan bhrath verbunden zu sein, ein kugelförmiger Stein, der auf den Inseln Iona und Garveloch immer noch mit abergläubischen Ansichten behaftet ist.

Als bei den Iuhonen ein Feuer ausbrach, das die Wälder bis zu den Mauern von Köln verschlang, sammelten die Menschen zuerst Steine und bewarfen das verschlingende Element damit aus der Entfernung, anscheinend um seiner Wut Einhalt zu gebieten, dann wagten sie sich näher heran und schließlich schlugen sie es mit Knüppeln zurück und unterwarfen es. Schließlich, so erfahren wir, erstickten sie es vollständig mit ihrer Kleidung. Diese ganzen scheinbaren Verrücktheiten mussten aus ihrem Glauben heraus entstanden sein, dass sie mit übernatürlichen Wesen kämpften, und es ist nicht absurder als viele Handlungen der alten Highlander.

Cäsar sagte, dass die Gallier ihre höchste Verehrung Merkur zollten; zu dieser Ansicht gelangte er vielleicht deshalb, weil er seine eigene Anbetung besser kannte, denn da dessen Bezeichnungen sehr zahlreich waren, musste er viele Gläubige haben, wie die Jungfrau Maria bei den unwissenden Katholiken eine oft größere Achtung genießt als der Erlöser selbst. Der von Cäsar Merkur genannte Gott war Teut oder Theuth, Dhu taith oder Teutates, d.h. der Gott Taute, der kein anderer war als der Taatus der Phönizier. Das Wort hat starke Ähnlichkeit mit dem armorischen Tad oder Tat = Vater. Der gallo-belgische Name für Teutates war laut Schöpflin Wodan, der von den Sachsen verehrt wurde. Sie beteten auch zu Hermes oder Merkur, den sie Irmin oder Ermensul nannten, von dem man eine Statue bei Eresburg nahe Charlemagne fand.

Die Gallier leiteten ihre Herkunft von Dis ab, einem Gott, der mit Pluto gleichgesetzt wurde, von dem man aber eher glaubt, dass er die Erde oder ihre Elemente symbolisierte, und gleich dem germanischen Tuisto oder Tuitos war, von dem dieses Volk behauptete, dass sie von ihm abstammten.

Wir erfahren von Tacitus, dass die Avioner, Angeln, Varinier, Eudosen, etc, alle Herthum, Hertä oder Mutter Erde anbeteten; von der sie glaubten, sie besuche Länder und beeinflusse die menschlichen Angelegenheiten. Auf einer Insel des Ozeans gab es den Wald Castum, in dem es einen der Göttin geweihten Wagen gab, der mit einem Vorhang verhüllt war und nur vom Priester berührt werden durfte, der auf den Zeitpunkt achtete, wenn sie den Wagen bestieg, der stets von Kühen gezogen wurde, und ihm dann mit der gebotenen Verehrung folgte. In allen Orten, die sie zu besuchen gedachte, gab es große Festmahle und Feiern, jedes kriegerische Instrument wurde beiseite gelegt und dann Friede und Entspannung verkündet. Wenn sie dem Gespräch mit den Verstorbenen müde waren, geleiteten sie die gleichen Priester wieder zurück zum Tempel. Dann wurden der Wagen, die Vorhänge und sogar die Göttin selbst, wenn man es denn glaubt, fügt der Geschichtsschreiber hinzu, in einem heiligen See gereinigt. Dieses Amt wurde von Sklaven versehen, die dazu verdammt waren, danach vom gleichen See verschlungen zu werden; somit waren alle Männer von einer geheimen Angst besessen wie auch von einer heiligen Unwissenheit darüber, was das sein könnte, das niemand sehe, aber sogleich vernichtet werden müsse. „Der Friede Gottes“, so oft und so wirkungsvoll von den Geistlichen verkündet, war eine offensichtliche Nachahmung der Prozession der Mutter Erde, die in heidnischen Zeiten im Gebiet des heutigen Mecklenburg stattfand. Die Anrufung der Hertha geschah während man unter einem Streifen aus Grassoden hindurchging, wie zuvor beschrieben.   (149)

Mannus wurde von den Germanen als einer ihrer Begründer verehrt und galt als Sohn des Tuisto. Mannus ist laut Clarke der gleiche wie Manes.

Die Esten, schreibt Tacitus, beteten zur Mutter der Götter; und als Erkennungszeichen ihres Aberglaubens trugen sie Abbildungen von Wildschweinen, durch die jeder, der diese Göttin anbetete, vor Gefahr geschützt wäre, sogar inmitten der Feinde. Auch die Germanen trugen zur Ehre ihrer Götter eine Fußkette. Über die Sueben erfahren wir, dass die Semnonen sich für sehr edel und sehr alt hielten, und der Glaube an ihre lange Geschichte wurde durch religiöse Mysterien bestätigt. Zu einer bestimmten Zeit im Jahr versammelten sich alle Angehörigen desselben Stammes, die von ihren Beauftragten zusammengerufen wurden, in einem Wald, der von ihren Vätern in abergläubischer Ehrfurcht ehedem dafür geweiht wurde, und begannen dann mit ihrer Anbetung, indem sie einen Mann opferten. Diesem Hain wurde auch noch eine andere Verehrung gezollt; niemand betrat ihn, wenn er es nicht musste; somit bezeugte er seine Unterordnung und Geringheit, wie auch die Macht der Gottheit. Wenn irgendjemand hinfiel, durfte er nicht aufstehen oder aufgehoben werden, sondern er kroch auf dem Boden weiter. Sie glaubten, dass an diesem Ort Gott wohnte, dass dies der Ort ihrer Herkunft wäre und dass alle Dinge der Gottheit unterworfen seien.

Mars wird von Cäsar, in einer Liste aus fünf Göttern, die, wie er schreibt, die Kelten verehrten, an dritte Stelle gesetzt. Von diesem Gott, dem die Skythen die höchste Verehrung erwiesen, glaubt man, dass er der von Lucius erwähnte Esus oder Hesus der Gallier war, der laut Leibnitz bei den Germanen Erich hieß; eine Skulptur von ihm konnte man 1711 in der Kathdrale von Paris sehen. Die Briten nannten diese Wesenheit Belatucadro, oder, laut Richard of Cirencester, Vitucadrus. Der erste Name stammt von Beladuw ab, dem Kriegsgott Cadwyr. Daneben gab es noch Malaeen, die Kriegsgöttin. Vor einer Schlacht wurden die Beutestücke des Feindes den Göttern der Zerstörung geweiht; und Porevith war der germanische Gott der Beute. Einmal weihten die Gallier dem Gott Mars eine Kette, die aus Beutestücken der Römer hergestellt war. Diesem Gott opferten sie ehrfürchtig das Vieh und andere Beutestücke an geheiligten Orten in ihren ganzen Provinzen, wo man große angehäufte Lager hätte sehen können, denn niemand verbarg irgendein Stück der Beute oder wagte es, von den dort gelagerten Dingen etwas zu berühren. Diese Tempel wurden schließlich von Cäsar geplündert.

Die Gallier beteten zu Taran oder Tanar, dem Gott des Donners, der dem Jupiter Tonans der Römer entsprach. Torran bezeichnet bei den heutigen Highlandern das Rumpeln eines entfernten Gewitters, taruinach bezeichnet die lautesten Donner und torneonach ein ungewöhnliches Geräusch. Doctor MacPherson glaubt, der Name könnte Nd’ air neonach = zorniger Vater bedeuten. In Cheshire fand man einen Altar mit der Inschrift D. O. M. Tanaro, dem großen Jupiter Tanarus.

Der britische Gott des Gerichts hieß Andraste, laut Richard of Cirencester, der diese Information, wie er sagt, von einem Dux Romanorum hatte; aber er scheint aus einem Gott zwei gemacht zu haben, wenn er schreibt, dass Andates der Sieg war. Letzterer war der Andate oder Andraste des Dio, von dem vier Gebetsplätze auf der Isle of Sky gefunden wurden.

Nehelania, was als Neumond interpretiert wird, war eine von Galliern und Germanen angebetete Göttin, und bei Brittenburg am Rhein fand man einem der Nehelania Creta geweihten Stein, der es möglich erschein lässt, dass sie über die Landwirtschaft herrschte, und in diesem Fall entspräche Nehelenia von Marl der Anu der Iren und der Anactis der Schotten, deren unmittelbarem Schutz die Produkte des Ackers und des Wassers unterstellt wurden.

Mona oder Mena, die von den Sequani verehrt wurde, war der Mond. Die Gälen priesen die Strahlen dieses Himmelskörpers, der sie vor der Gefahr durch Klippen und Felsvorsprünge, etc, bewahrte. Der Hl. Augustinus sagte, dass die gallischen Bauern Mena anriefen, um für das Wohlergehen ihrer Frauen zu bitten. Der Einfluss, der dieser Himmelskörper auf das menschliche Schicksal haben soll, ist ein bemerkenswertes Überbleibsel heidnischen Aberglaubens. Die alten Germanen, die bei einer Mondfinsternis glaubten, dieser würde ihnen zürnen, waren nur wenig mehr leichtgläubig, als die Schotten bestimmter Gegenden, die solange nicht heiraten oder irgendeine wichtige Sache in Angriff nehmen, bis der Mond voll ist.

Der Wassergott hieß Neithe, ein Name, der der Bezeichnung für das Waschen oder Reinigen mit Wasser entsprang. Die Kelten verehrten Seen, Flüsse und Quellen, in die sie Opfergaben aus Gold und Silber zu werfen pflegten. Die Briten huldigten dem gleichen Aberglauben betreffs des Wassers, und Adomnan erwähnt ihn bei den Pikten. Es ist wohlbekannt, dass er von den Highlandern und Schotten allgemein noch bis in jüngste Zeit weiterexistierte, und das einfache Volk hat immer noch einige eigentümliche Vorstellungen über dieses Element bewahrt, die nichts mit dem christlichen Glauben zu tun haben. Die Bewohner der Insel Lewis opferten einst einem Meeresgott namens Shony. In Strathspey gibt es den Loch nan spioridan oder den See der Geister, in dem ein Pferd und ein Wasserbüffel wohnen sollen, die manchmal erscheinen. Die Meerjungfrau wird vor Überflutungen gesichtet, und der Marcach sine oder Reiter der Stürme bläst das Wasser der Seen und Flüsse zu hohen Wellen und wirbelnden Strudeln. Die Quell-Anbetung ist ein Aberglaube, der noch nicht ganz ausgerottet ist, wobei es üblich ist, an einem bestimmten Tag bestimmte Quellen zu besuchen und am Quellrand oder einem benachbarten Strauch farbige Stofffetzen, Kieselsteine oder Anstecknadeln zurückzulassen, die Stellvertreter der wertvolleren Opfergaben vergangener Zeiten. Derselbe Aberglaube existiert in Irland, und Statuten, die diese Praktiken verboten, wurden 1102 von Edgar, Canute, und sogar von Anselm in London erlassen. Als nach Einführung des Christentums Quellen verschiedenen Heiligen gewidmet wurden, lebte diese, von den Druiden eingeimpfte Verehrung fort, welche natürlich Wasser bei ihren Zeremonien verwendeten. Papst Gregor schreibt an Bonifaz, den deutschen Apostel, dass diejenigen, welche die heidnische Taufe erhalten hatten, nur umgetauft werden sollten. Felsmulden schienen für diesen Ritus sehr geeignet. In der Nähe eines Steinkreises fand man oft eine Quelle, wie später auch in der Nähe christlicher Kirchen; und das Geräusch eines entfernten Flusses war reizvoll.

Was über einige Kelten erzählt wird, die in die Fluten gesprungen und mit dem Schwert die Wellen attackiert haben sollen, muss auf ihre eigentümlichen Mythologien zurückgeführt werden. Daraus musste das Gottesurteil entstanden sein, dem Missetäter unterzogen wurden, indem man sie dem Wasser überantwortete, um von der darüber herrschenden Gottheit gerichtet zu werden, die, wenn schuldig, ihn nicht in sich aufnahm, aber andererseits ihn sinken ließ, um zu zeigen, dass er von ihr als Unschuldiger angenommen wurde.  (150)

Es ist nicht verwunderlich, dass den Wäldern göttliche Verehrung zuteil wurde, denn die Tempel waren von ihnen als ein heiliger Bezirk umgeben. Die Kelten nahmen an, dass bestimmte Wesen namens Dusii über manche Wälder herrschten; die Leidenschaft dieses Volkes für die Jagd, bei deren Erfolg sie der Diana opferten, und die Verwendung der Bäume als Schriftsystem erhöhten noch ihre Verehrung für die Wälder. Die Gallier ehrten die Winde und dankten dafür, wenn Circius oder der Wind aus Nordnordwest blies. Auf einer Insel namens Sena, gegenüber der Loire, schreibt Strabo über die Samniten, gäbe es Frauen, die den Wind, den sie durch Gesänge herbeirufen können, an die Seeleute verkaufen. Der tiefe und melancholische Klang, Bewohnern hochgelegener Gebiete wohlbekannt, der einem Sturm vorausgeht, wird von den Barden „der Geist der Berge“ genannt; und für einen Highlander war es normal, wenn er von einem plötzlichen Windstoß gerüttelt wurde, mit dem Schwert nach ihm zu suchen, und manchmal dachte er, den Geist eines verstorbenen Verwandten gesehen zu haben.

Aus den Annalen des Tacitus erfahren wir, dass es bei den Naharvalen einen heiligen und sehr alten Hain gab, in dem ein Priester lebte. Die dort verehrte Gottheit hieß Acis, und da die Anhänger dieses Wesens sich junge Männer und Brüder nannten, glaubten die Römer, sie beteten Castor und Pollux an.

Hercules oder Ogmius wurde von den Galliern verehrt, die eine eigentümliche Ansicht über seine Merkmale hatten, von denen nun die Rede sein wird. Er wurde als der Gründer der Stadt Alise, des heutigen Arras, angesehen, und die Kelten, schreibt Tacitus, haben deshalb bis zum heutigen Tag einen großen Respekt vor ihm. Tacitus schreibt auch, dass die Germanen, wenn man glaubt, dass er in ihrem Land gewesen war, Hercules durch das Singen des Bardilus verehrten, dem Gesang, mit dem sie in den Krieg zogen; ein entscheidendes Zeugnis, wie ich es verstehe, für die Übereinstimmung ihrer Religion mit derjenigen der Gallier. Auch Vulcan soll von den Kelten verehrt worden sein, und die Namen weiterer Götter und Göttinnen können in Montfaucons Antiquities und anderen Werken nachgelesen werden. Auf einem Hügel bei Framont, nahe Lorraine, scheint, aufgrund der dort immer wieder ausgegrabenen Statuen und anderen einzigartigen Antiquitäten, einst ein gallischer Pantheon gestanden zu haben.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die verschiedenen Völker ihre eigenen Schutzgötter hatten, denn die Kelten, obwohl sie ursprünglich eine reine Religion mit nur einem einzigen Gott hatten, brachten es mit der Zeit zur gleichen Komplexität wie die benachbarten Griechen und Römer. Adomnan schreibt, die Pikten hätten ihre eigenen Götter und Magi oder Priester, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich jedes einzelne Volk unter den Schutz bestimmter Wesen stellte, wie auch die Völker später ihre verschiedenen Heiligen, Mittler und Fürsprecher einsetzten.

Neben den runden Tempeln hatten die Kelten auch Cromleachs, das sind große Steinblöcke, die auf mehreren anderen aufliegen, wie zu Beginn des Kapitels III dargestellt. Dadurch bildete sich manchmal ein einfacher Raum, wie bei Maen Cetti oder Kit’s Cotty House in Kent, wobei der aufliegende Steinblock oft sehr große Ausmaße hat. Einer bei Plas Newydd in Angesea misst 3,65 mal 4 m und an seiner dicksten Stelle 1,52 m, so dass er nicht weniger als 30 Tonnen wiegen muss. Canstantine Tolmaen in Cornwall wiegt mindestens 75 Tonnen. Tolmaen wird gewöhnlich ein durchlöcherter Stein genannt, wobei es nicht bekannt ist, womit das Loch geschaffen wurde. Cromleach soll ein punisches Wort sein und „Bett des Todes“ bedeuten, andere glauben, es bezeichne einen abgeschrägten oder gekrümmten Stein. Ursprünglich soll es Botal = Haus Gottes, geheißen haben; und Bethel, ein Wort mit ähnlicher Bedeutung, war genau dasjenige, mit dem Jakob die Säule benannte, die er errichtete. Gewaltige Felsblöcke, Massen, die entweder natürlich oder künstlich auf so kleinen Punkten aufgesetzt wurden, dass man sie durch eine kleine Berührung ins Schwanken bringen kann, wurden als Werke der Druiden angesehen, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie es auch sind; aber ein von bardischer Schwärmerei erhitztes Gemüt wird alles Seltsame dieser Art den keltischen Priestern zuschreiben.

Leider sind die Druiden nicht mit Historikern zusammengetroffen, um ihre eigentümlichen Praktiken der Nachwelt zu überliefern. Die von ihnen ergriffenen Maßnahmen, um ihre Geheimnisse vor der Enthüllung zu schützen, waren zu erfolgreich. Grobe, große Obeliske, entweder einzeln oder in Gruppen stehend, könnten von ihnen errichtet worden sein.   (151)

DRUIDEN, BARDEN UND OVATEN

Die religiöse Ordnung der Kelten war ein drei Klassen eingeteilt: Druiden, Barden und die Ovaten, Vaten oder Faidhs. Erstere waren die Hauptpriester, während den Zweiten die Sammlung und Bewahrung der mündlichen Überlieferungen ihres Volkes übertragen wurde, und deren Aufgabe als Dichter und Musiker wir schon ausführlich behandelt haben. Die dritte Kategorie, manchmal Eubages genannt, waren Propheten und kümmerten sich um die Opferhandlungen. Sie philosophierten über die Natur der Dinge, wie die Alten es ausdrückten, und wurden vom Volk hoch respektiert, das sich allgemein zu ihnen begab, um über bestimmte Dinge Auskunft zu erhalten. Es war nicht rechtmäßig, eine Opferhandlung ohne diese Philosophen zu vollziehen, und man glaubte fest, dass vermittels derjenigen, die mit der Natur der Götter vertraut waren, alle Unterstützung und Dank erfolgen würden. Der Erzdruide, genannt Arddhruid im Gälischen, der bei allen Fragen ein Stimmrecht hatte, wurde von allen anderen gewählt, aber manchmal stritten Rivalen um die Vorrangstellung bei Kriegszügen.

FÄHIGKEITEN DER WEISSAGUNG

Laut Justinus waren die Kelten von allen Völkern am besten in der Weissagung geschult, und auch die Germanen werden von Tacitus gleichfalls mit einer Neigung zum Weissagen dargestellt. Ihre Methode des Losens war einfach; Sie schnitten einen Zweig von einem Obstbaum ab und halbierten ihn; jedes Teil wurde dann markiert und beide auf ein weißes Tuch geworfen. Nun rief, wenn es in der Öffentlichkeit geschah, der Priester, im privaten Kreis dagegen der Hausvater, die Götter mit feierlichem Ernst und nach oben gerichtetem Blick an, nahm dann jedes der drei Stücke in die Hand und sprach dann die Prophezeiung gemäß der Markierungen. War sie unvorteilhaft, so beließen sie es dabei für diesen Tag; war sie aber günstig, so festigten sie sie durch Weissagungen. Sie konnten auch Ereignisse durch den Flug und die Stimmen der Vögel vorhersagen; besonders die Germanen erhielten ihre Omen durch Pferde, die in den heiligen Wäldern und Hainen auf Kosten der Allgemeinheit frei lebten. Sie waren weiß wie Milch und vor einen heiligen Wagen gespannt, begleitet von Priester und Häuptling, die sorgfältig auf ihre Bewegungen und ihr Wiehern achteten. In diese Art der Weissagung wurde von den Edlen und vom Volk der größte Glauben gelegt, denn sie hielten die Tiere für eingeweiht in den Willen Gottes.

Plinius schreibt, dass die Gallier bei der Weissagung viel Gebrauch von Eisenkraut machten. Wenn die Kelten sich über irgendeine bedeutende Sache berieten, opferten sie einen Mann, indem sie ihm mit dem Schwert auf die Brust schlugen und lasen dann die Prophezeiung aus der Art, wie er fiel, den Zuckungen seiner Glieder und dem Fluss des Blutes;  wobei sie in all dies aus Tradition großen Glauben setzten. In Sena, heute L’Isle De Sain, gegenüber Brest, gab es ein berühmtes Orakel mit neun Priestern, Senae oder Samniten genannt, die in Ehelosigkeit lebten.

In den Siluren oder Silina verehrten die Dummonen die Götter und hatten Wissen über Zukünftiges, und eine britische Druidin prophezeite den Untergang von Diokletian. Bei Bonducas Revolte riefen Frauen, geistig verzückt und orakelhaft, Anschuldigungen. Eine Methode der Weissagung, die von dieser Heldin ausgeübt wurde, ist überliefert. Beim Schluss ihrer Ansprache ließ sie einen vorher versteckten Hasen frei, und nachdem aus seinem Lauf eine vorteilhafte Weissagung gedeutet wurde, jubelte die ganze Armee vor Freude. Die Reigion der Briten erlaubte ihnen nicht, Hühner, Gänse oder Hasen zu essen, und es wurde als unglücklich angesehen, wenn letzteres Tier den Weg kreuzte.

Fingal ist, neben anderen Qualifikationen, für seine Kenntnis von Zukünftigem berühmt. Die Highlander hatten verschiedenen Methoden das Los zu befragen, von denen einige immer noch in Gebrauch sind. Eine der bemerkenswertesten war die, dass eine Anzahl Männer sich an einen einsamen und abgeschiedenen Ort zurückzogen, wo einer von ihnen bis zum Hals in ein Kuhfell gewickelt und für eine Nacht dort allein gelassen wurde. Daraufhin kamen bestimmte unsichtbare Wesen und beruhigten ihn, während sie die von ihm gestellte Frage beantworteten. Martin erzählt uns von einem Mann aus Erach, der eine solche Nacht auf North Uist zubrachte, und der erklärte, dass er solch schreckliche Dinge fühlte und hörte, das er sie nicht schildern könne, dass der Schrecken, in dem er sich befand, seinen Geist verwirrte, und dass er „für nichts in der Welt noch einmal in so etwas einwilligen würde.“ Das Taghairm nan caht war eine weitere Methode um Informationen zu erlangen, und bestand darin, eine Katze bei lebendigem Leib auf einen Bratspieß zu hängen und solange über dem Feuer zu rösten, bis eine Reihe anderer Katzen erschien und durch Beantwortung der Frage, natürlich auf Gälisch, die Freilassung des unglückseligen Tieres zu erwirken. Um ein Orakel zu bekommen brachten die Kelten ganze Nächte an den Gräbern heldenhafter Männer zu; eine verbreitete Praktik der alten Caledonier.

DAS TAIBHSEARACHD ODER ZWEITE GESICHT

Das Taibhsearachd oder Zweite Gesicht, ist eine Fähigkeit mancher Highlander, welche die Gelehrten in Erstaunen und in Zweifel versetzt. Eine Person sieht dabei, ohne vorheriges Wissen, zukünftige Ereignisse, nennt sowohl den Zeitpunkt, wie auch den Ort, und kann folglich auch Tod oder Unglücke vorhersagen sowie viele andere Geschehnisse. Dass die Gälen diese Einbildungskraft hatten und noch haben, ist zu gut bewiesen, um bezweifelt zu werden, und es wurde auch versucht, diese Ergebnisse ohne übernatürlichen Beistand zu erlangen. Es wäre übertrieben, anzunehmen, dass die Seher Betrüger waren, die das Volk täuschten, da ihnen kein Vorteil daraus entstand, aber im Gegenteil wird das Zweite Gesicht von denjenigen, die es besitzen, als Unglück empfunden, und die Leute können sie nicht als Prophezeier von glücklichen Nachrichten konsultieren. Die Vorraussagen sind gewöhnlich unvorteilhaft. Dass diese Fähigkeit einem anderen vermittelt werden kann, stimmt nicht, auch ist es nicht vererbbar, jedoch betrifft sie alle Klassen und ist in jedem Zeitalter zu finden. Dr. Johnson konnte sich nicht davon überzeugen, dass die Highlander diesen Eindruck enttäuschten; und es wurden schon viele Beispiele gut beglaubigter Weissagungen aufgezeichnet, wie es scheinbar notwendig ist, um die Skeptiker verstummen zu lassen. Das Zweite Gesicht ist tatsächlich nicht mehr so häufig wie früher, was, laut einem Autor eines Werkes, dessen Name mir jetzt entfallen ist, und der es mit rein natürlichen Dingen zu erklären versuchte, auf die veränderte Gesellschaftsstruktur in den Highlands zurückzuführen sein könnte, welche die Menschen nicht mehr zu dem einsamen Leben zwingt, das sie früher führten, als die Vorstellungskraft noch durch die Einsamkeit, Wildheit und Abgeschiedenheit des Landes begünstigt wurde. Ein Germane sagte Agrippa einst Glück vorher, indem er eine Eule beobachtete, die auf einem Baum saß, an dem er lehnte, und er versicherte ihm, dass wenn er sie wieder sähe, er nur noch fünf Tage zu leben hätte. Eine Druidin sagte, in ihrer Muttersprache, den Tod Alexander Severus’ vorher; und Vopiscus erzählt eine Geschichte von einer Druidin, die voraussagte, dass Diokletian, als er noch nicht im Amt war, einst Kaiser werden würde, wenn er einen Eber tötete, was auch wahr wurde, als er Aper, den Mörder des Numerianus, erschlug. Rowland, in seinem Mona Antiqua, glaubt, es wäre ein Beispiel für ein Zweites Gesicht gewesen. Die Manx besitzen diese Fähigkeit. Sacheverel erzählt von einem Magistrat von Belfast, der Schiffbruch erlitten hatte, und der von den Einheimischen, die über diese Tatsache nichts wussten, gesagt bekam, er hätte dreizehn Männer verloren. Waldron, der Geschichtsschreiber dieser Insel, sagte, er konnte sich einfach nicht dazu durchringen, zu glauben, dass die Bewohner Todesfälle, etc. vorhersehen konnten, bis er mehrere Male bei Familien zu Gast war, die den Tisch gedeckt hatten und ihn schon erwarteten, nachdem sie sein Kommen in einer Eingebung schon vorausgesehen hatten. Auch Martin berichtet, dass auf einigen der von ihm besuchten Inseln für ihn und seine Gesellschaft schon Vorbereitungen getroffen worden waren und man ihm sagte, dass sie durch Erscheinungen über sein Kommen unterrichtet worden seien. (152)

 RELIGIÖSE ANSICHTEN

Fauchet bemerkt, dass alle der Alten darin übereinstimmen, dass die Gallier zum Religiösen neigten. Welche Zeremonien auch immer mit der druidischen Religion verbunden und wie sehr auch immer die Lehrsätze ihrer Lehrer unter abergläubischen und, in manchen Fällen, sehr zu rügenden Praktiken verborgen waren, die zur Befriedigung des einfachen Volkes eingeführt wurden, scheint es doch eine Glauben an einen einzigen Gott gegeben zu haben. Die Reinheit dieser Religion, befreit von jeglichen Mysterien und bedeutungslosen Zeremonien, ist anerkannt. Die Druiden stritten, neben dem Lehren allerhand nützlichen Wissens, auch über Moral, wobei die Gerechtigkeit, so Strabo, das Hauptanliegen war; und an anderer Stelle zeigte sich, dass die keltische Gesellschaft unter ihrer Regierung strikt nach den Grundsätzen von Gleichheit und Unabhängigkeit geregelt war, sowohl im Privaten wie auch im Staatlichen. Die großen Lehrsätze über die Unsterblichkeit der Seele wurden von diesem Volk gelehrt, und sie waren der größte Ansporn zu tugendhaftem Verhalten. Diodorus nennt dies ausdrücklich das pythagoräische System; ein Zeugnis für die Identität oder zumindest starke Übereinstimmung beider Religionen, und eine Verfeinerung des Lehrsatzes über die Metempsychosis oder Seelenwanderung nach dem Tode in den Körper eines Tieres. Von den Kelten heißt es, sie hätten kein Prinzip des Bösen gehabt, wie die Skandinavier. Nach der Edda hatte dieses Volk ein festes Paradies und ein Hölle, und von den Toten glaubte man, dass sie ihre Körper in die Seligkeit hinüberführten, aber die Kelten vertraten die Ansicht, dass die Toten körperlos seien, trotzdem aber noch die gleichen Gefühle hegend, die sie auf Erden hatten: sie waren so geistig wie die Wolken, auf denen sie dahinschwebten und wurden auch dem Wind zugeordnet; „oft hat der Windstoß schon seine Gebeine durcheinander gewirbelt, aber er schien immer noch zu sein wie Curach.“ Die Frauen schienen vom Wallhalla der nordischen Völker ausgeschlossen zu sein, wahrscheinlich um Streiterei zu verhindern, und hatten nur in den Fällen Zugang, wenn sie sich umbrachten; im Gegensatz dazu erkannten sie die Kelten als ihre liebreizendsten Gefährtinnen an und glaubten, dass sich nach dem Tode ihr Liebreiz noch sehr viel mehr erhöhe. Die Werke der Barden sind voller schöner Anspielungen auf diesen Glauben, der lange unter den Gälen währte. Ein Gedicht, zitiert von McPherson, dass tausend Jahre nach Ossian geschrieben worden sein soll, hat folgende bemerkenswerte Zeilen: „Horch! Der Wind wirbelt durch die Wälder! Ein dumpfes Murmeln im Tale! Es ist die mächtige Armee der Toten, die aus der Luft zurückkehrt.“ Dreeug ist der Meteor, auf dem, sagt Dr. Smith, die Highlander in den Himmel auffahren, wie sie immer noch glauben.

Die Gälen glaubten allgemein, dass der zukünftige Zustand ewigen Glückes sich auf Flath-innis befand, einer abgelegenen Insel im Westen; aber sie glaubten auch, dass die einzelnen Clans besondere Hügel besäßen, zu denen die Geister ihrer verstorbenen Freunde ein besondere Beziehung hätten. Tom-mhor war der zum Hause Garva, eines Zweiges des Clan Pherson, gehörende Hügel; und zu Orc, einem weiteren Hügel, hatte das Haus Crubin, aus demselben Clan, eine Beziehung als Treffpunkt in einem zukünftigen Dasein; und die Hügelkuppen waren übernatürlich erleuchtet, wenn ein Mitglied ihrer Familien starb. (153)

Früher war man der Meinung, und man glaubt es bis heute, dass die Seelen der Verstorbenen noch an den Plätzen umgehen, wo sie sich zu Lebzeiten am liebsten aufgehalten hatten und auch noch in der Nähe ihrer Freunde sind, denen sie manchmal erscheinen, wenn sie irgendeine wichtige Unternehmung planen. Auch glaubte man allgemein, dass die Druiden nach dem Tode weiterhin die Eichen aufsuchten, die sie zu Lebzeiten so sehr verehrten. Es war keine irrationale Einbildung, dass die Geister der Guten jenseits in einem Zustand dauerhaften Glückes leben, auf Wolken schweben und zusätzlich zu den himmlischen Freuden sich an den Liedern der Lebenden erfreuen sollten, die diese zur Erinnerung an sie schrieben. Weniger grausam als die skandinavischen Helden fanden sie keine Freude daran, Wein aus den Schädeln ihrer Feinde zu schlürfen, sondern ihre größte Freude war der sorgenvolle Schutz ihrer irdischen Freunde und die verfeinerte himmlische Jagd und himmlische Feste. Jegliche Leidenschaften, welche die Ruhe eines irdischen Lebens stören, wurden dort zum Schweigen gebracht; „Seite an Seite“, sagt ein alter Barde, „sitzen diejenigen, die im Krieg ihre Schwerter gegeneinander erhoben.“ Dennoch gab es sowohl gute wie auch böse Geister, und der Unterschied, den die Schotten zwischen ihnen machten, war der, dass letztere manchmal tagsüber erschienen; und auch wenn dieser Ort gewöhnlich einsam war, so geschah dies niemals an den düsteren Stellen, an denen die bösen Geister sich zeigten und auch stets nur nachts.

Als Lehrer moralischer Grundsätze verstärkten die Druiden durch ihr eigenes Beispiel ihre Lehrsätze; ihre enthaltsame und nachdenkliche Lebensweise erfüllte das einfache Volk mit Achtung und Verehrung, und während sie eine Befreiung vom Kriegsdienst, sowie von allen Steuern und Abgaben genossen, wurden viele in diesem Amt ausgebildet. Was über die Pythagoräer erzählt wird, ist auch auf die Barden übertragbar: sie achteten besonders darauf, sich gegen alle Unmäßigkeit zu schützen, und um Abstinenz zu üben, hatten sie alle Arten von Delikatessen vorbereitet, wie für ein Bankett, die sie vor sich ausbreiteten und eine Zeitlang mit den Augen verschlangen, und nachdem sie genügend ihre Entschlossenheit geprüft hatten, wurde alles wieder weggeräumt und alle zogen sich zurück, ohne etwas davon zu probieren.

Die Verbundenheit dieser Philosophen untereinander war ein bewundernswertes Beispiel der brüderlichen Liebe. Sie machten oft weite Reisen, um sich gegenseitig Leid zu mildern, und ihre ganze Gemeinschaft war von dem Wunsch beseelt, denjenigen beizustehen, die von Unglück heimgesucht waren; und es wurden Beispiele dafür aufgezeichnet, dass sie sogar ihr Leben für den anderen gaben. In diesem Punkt gibt es eine auffallende Übereinstimmung mit der Menschenliebe der Freimaurer, deren schriftliche und mündliche Überlieferungen, so wie ich es verstehe, auf die Institution des Druidentums zurückzuführen sind. Die Pythagoräer, genau wie ihre Brüder, die keltischen Druiden, liebten es, sich rätselhaft auszudrücken. Ihre Verfügung, keine Bohnen zu essen, enthielt ein Gebot, von ungesetzlicher Liebe abzustehen.

MISTELZWEIG UND SCHLANGENEI

Die Druiden waren, wie die Priester anderer Völker, dazu gezwungen, die Religion mit Zeremonien zu umkleiden, um beim einfachen Volk Staunen und Ehrerbietung zu erzeugen, aber die Ansichten der Wissenden waren nicht so grob, wie die Äußerlichkeiten ihrer Religion es glauben machen. Der Respekt der Druiden vor der Eiche war ein Kennzeichen ihres Berufsstandes und wurde nur noch durch ihre Verehrung für die Mistel übertroffen; auch hatten sie eine geheimnisvolle Beziehung zur Zahl 3, und die Pythagoräer erkannten sich gegenseitig daran. Vallancey bemerkte dazu, dass die Mistel, was ihre Beeren und Blätter betrifft, immer drei davon gemeinsam hat, aber es muss dazu gesagt werden, dass das, was man nur bei der Eiche finden konnte, es war, was die Druiden für heilig befanden und das sie mit soviel Zeremoniell sammelten. Es scheint, dass diese Verehrung auch die Griechen erfüllte, und in der Edda kommt sie als verbotene Frucht vor. Die Ehrfurcht, die die Kelten vor Eisenkraut und anderen Pflanzen hatten, nebst den Aberglauben, die ihre Zusammenkünfte und Handlungen begleiteten, wurden schon in Kapitel XI. besprochen. (154)

Das von Plinius beschriebene Ovum anguinum war folgendermaßen beschaffen: Zahllose ineinander verschlungene Schlangen produzierten ein Ei, dass in die Luft geschleudert und mit einem Umhang wieder aufgefangen wurde, bevor es den Boden berührte, und danach musste man es sofort zu Pferde mitnehmen, wobei allein ein dazwischenliegender Fluss vor der Verfolgung durch die Schlangen schützen konnte. Nur die zur Zeit einer bestimmten Mondphase beschafften Eier hatten einen Wert, und ihre Güte erkannte man daran, dass sie gegen die Wasserrichtung schwammen, sogar, wenn man sie mit Gold beschwerte. Dieses Ei war die Insignie eines Druiden, und die ihm zugeschriebenen Wirkungen waren zahlreich. Plinius schreibt: „Ich habe es wahrlich gesehen, von der Größe eines mittelgroßen Apfels und mit einer Schale, die Tentakeln wie ein Polyp besaß.“ Es wurde als Hilfe in Gesetzesdingen und zur Einflussnahme auf den König wundervoll gerühmt; und ich weiß von einem römischen Soldaten der Voscontii, der zum Tode verurteilt wurde, weil er, während er seine Sache vorbrachte, es um den Hals trug. Es ist das glain nadir der Waliser, die es immer noch mit sehr abergläubischen Ansichten verbinden.

MENSCHENOPFER

Die Opfer der Kelten waren, wie wir es schon bei ihren Weissagungen gesehen haben, nicht immer unblutig. Herkules und Mars wurden mit Tieren zufriedengestellt, aber Merkur mussten an bestimmten Tagen laut Gesetz sogar Menschenopfer dargebracht werden. Die schockierende Praxis des Opferns menschlicher Wesen ist so unvereinbar mit unserem heutigen Verständnis, dass viele skeptisch wurden, ob es dies überhaupt bei den alten Kelten gab. Natürlich gab es sie bei den Völkern auf dem Kontinent und auf den britischen Inseln, insbesondere in Anglesea.

Das Prinzip Leben für Leben könnte eine Erklärung sein für die anscheinende Häufigkeit dieser schrecklichen Riten, für die vorzugsweise zum Tode Verurteilte in Frage kamen. Sie sperrten Übeltäter und Gefangene manchmal fünf Jahre ein, spießten sie dann auf Pfähle und brachten sie ihren Göttern als Brandopfer dar. Es muss nichtsdestoweniger zugegeben werden, dass unschuldige Personen oft als Sühneopfer für die keltischen Götter herhalten mussten. Die Galater opferten bei Erfolg im Krieg ihre Gefangenen, und wir lesen, dass sie sich auf die Schlacht mit Antigonus durch Opferung vieler ihrer Kinder und Verwandten vorbereiteten. Einige, so erfahren wir, wurden mit heiligen Pfeilen erschossen; doch schließen wir jetzt nicht daraus, dass die Kelten blutrünstiger und grausamer als andere Völker waren. Menschenopfer waren auch in der verfeinerten „Stadt der Welt“ neunundsiebzig Jahre vor der Geburt Christi noch nicht abgeschafft. Ein Mann und eine Frau der Gallier sowie ein Mann und eine Frau von den Griechen, so erfahren wir von Livius, wurden nach der Schlacht von Cannae lebendig begraben, aber nicht durch römischem Ritus, wird hinzugefügt! Ein Unterschied, der die Sache zweifellos ändert. Zur Zeit Cäsars wurden zwei Männer öffentlich geopfert, und sogar im 4. Jh. wurden Jupiter Latialis noch Menschen geopfert. Die Geschichte Roms hat ein paar Beispiele von Personen, die sich selbst dem Opfertod weihten, um dadurch drohendes Unheil abzuwenden. Die Massilianer, oder besser die in ihrem Umkreis lebenden Gallier, pflegten einen Freiwilligen zu Opfern, der einem Jahr vor seinem Tod mit feinstem Essen und anderen Annehmlichkeiten versorgt wurde. Danach wurde er in heilige Gewänder gekleidet und, mit einem Kranz aus Eisenkraut gekrönt, kopfüber in einem Abgrund geworfen. Das riesenhafte Gebilde aus Korbweiden, das schon Cäsar beschrieb, wurde natürlich von den druidischen Priestern als Mittel benutzt, um zahlreiche Menschen darin zu opfern. Strabo sagt, dass es hauptsächlich mit Schafen gefüllt war, aber es kann nicht bezweifelt werden, dass die Opfer nicht immer solch unschuldiger Natur waren. Dr. Milner schreibt in seiner History of Winchester, dass es in Douay und Dunkirk eine unauslöschliche Sitte gäbe, große Gebilde aus Weidengeflecht und Leinwand zu bauen, die mit Männern gefüllt und herumgeführt wurden, um einen Riesen zu symbolisieren, der von ihrem Schutzheiligen getötet wurde. In Paris gab es einst eine Sitte, die in manchen Kleinstädten immer noch nicht ganz außer Gebrauch gekommen ist, und die offensichtlich von den barbarischen Riten der Druiden herzustammen scheint. Die Bürgermeister packten am Abend vor St. Johannis ein oder zwei Dutzend Katzen in einen großen Korb, der dann in das zu diesem Fest entzündete Feuer geworfen wurde.

Zwischen Seine und Loire, wo sich heute Chartres befindet, soll einst die berühmte Einrichtung der Druiden gestanden haben „wo Bauern plädierten und Privatpersonen entschieden“. An diesem Platz trafen sich alle, die Streitigkeiten hatten, und aus einer alten, von Ritson zitierten Komödie geht hervor, dass die „Sätze der Eiche“ hier gesprochen und auf Knochen aufgezeichnet wurden. Zu einer bestimmten Zeit im Jahr setzten sich die Druiden im geheiligten Hain der Mona oder Anglesea nieder, innerhalb dessen sie alle Streitigkeiten schlichteten.

Eine von Lucius verfasste, schöne Beschreibung eines heiligen Haines der Gallier nahe Marseille wurde folgendermaßen übersetzt:

Nicht lange ist es her, dass hier stand

Ein alter, unberührter, heiliger Wald;

Dessen düsteres Laubwerk, dicht verwoben,

Ihn in kühlen, ewigen Schatten hüllte.

Dort tummelten sich nicht Götter, noch Satyre,

Suchten weder Faune und Sylven, noch Nymphen Zuflucht;

Sondern barbarische Priester beteten zu manch böser Macht,

und bestrichen jeden Baum mit menschlichem Blut.

Will man Rätseln aus alter Zeit

Und frommen alten Geschichten glauben,

Baute dort nicht der gefiederte Sänger sein Nest,

Noch verbarg die einsame Höhle das wilde Tier. (155)

Kein stürmischer Wind wagte dort zu wehen,

Sogar der Blitz leucht’ nur von fern und schlägt daran vorbei.

Keine ausgelassene Bö wirbelt durch die Blätter,

Sondern fröstelnder Schrecken lässt sie erbeben.

Schwarze Quellen mit schwarzen Bächen zerteilen den Grund,

Und glucksend wälzen sie sich dahin.

Alte Bildnisse von ungeratner Form dort stehen,

Roh und ohn’ zu kennen des Künstlers Hand;

Jeder grässliche Kopf, mit haarigem Filz beschmutzt,

erfüllt des erstaunten Betrachters Seele mit Angst.

Keine Götter, die lange in gewöhnlicher Form erschienen,

Wurden jemals so mit religiöser Ehrfurcht verehrt.

Aber eifernde Mengen beten sie unwissend an,

Und stets ist es so: je weniger sie wissen, desto mehr fürchten sie.

Oft geht das Gerücht, dass der Erde leidvolles Klagen

Wird vernommen als Stöhnen aus tiefsten Höhlen;

Die unheilvolle Eibe, obwohl tot, schon oft wurde gesehen,

Sich aus der Erde erhebend mit Nadeln dunkelgrün;

Die Bäume funkeln in Flammen, ohne zu brennen,*

Und um ihre Stämme winden sich gewaltige Schlangen.

Die frommen Gläubigen kommen nicht näher heran,

Sondern meiden ihrer Götter Nähe und knien fern mit Angst.

Selbst der Priester, auf der Höhe des Tages oder der Nacht,

Verlässt die düsteren Pfade mit vorsichtigem Schritt,

Aus Furcht, den Dämon des Waldes zu treffen;

Der, zu dieser Stunde schrecklich anzusehen,

immer noch die Runde macht in seinem tristen Gemach.

Dieser Wald, nahe der von ihm umgebenen Stadt,

Blieb, unberührt von vergangnen Kriegen, allein;

Und da die Landschaft drum herum ist kahl und nackt,

schickt ihr der Latier-Häuptling das, was sie bedarf.

Aber sieh! Die kühneren Hände, die geprüft sein sollten

Mit ungewohntem Grauen, mit zitterndem Schreck;

Mit stiller Furcht betrachteten sie

Die düstere Erhabenheit des heiligen Schattenreichs;

Niemand wagte, mit dem unheiligen Stahl die Rinde zu ritzen,

Damit der Schlag des Schicksals ihn nicht ereile.

Cäsar spürte, wie die Angst sich verbreitete,

Griff sich beherzt eine Axt und hob mit einen Schlag

Tief mit der verwundenden Klinge in eine stämmige Eiche;

worauf der Krieger sprach:

„Lasst nun keinen Zweifler diese Aufgabe zurückweisen;

Fällt Ihr den Wald und lasst die Schuld die meine sein.“

Der zitternde Haufen, unwillig er gehorchte,

zwei verschiedene Übel nun ausgeglichen waren,

Und Cäsars Wut gegen die Götter war groß.

Mit Schmerz und Angst die stöhnenden Gallier ersahen

Ihren heiligen Hain von gottlosen Soldaten gefällt.

Während die Massilianer von der umgebenden Mauer

Sich erfreuten am Fall des Waldes Ehre,

Hofften sie, dass solche Macht nicht lange halten könne

und dachten auch nicht, dass die geduldigen Götter das Falsche erlitten.

* Das gälische Druillinn oder Druidhlann, die Flamme der Druiden, bezeichnete einen plötzlichen Schimmer bei ihren Zeremonien. Es scheint, dass sie die Erfinder des Schießpulvers oder ähnlichem waren. (156)

 DIE KLEIDUNG DER DRUIDEN

Die beiden Druiden aus der Vignette des letzten Kapitels stammen aus einer Abbildung in Montfaucons prächtigem Werk, und er scheint sie aus Aubers Antiquities d’Autun kopiert zu haben. Der von dem einen getragene Stab ist das druidische Kennzeichen dieses Amtes. Die Highlander haben noch ein überliefertes Wissen über den slatan drui’achd, der ein weißer Zauberstab gewesen sein soll. Der andere trägt eine Mondsichel, von den Iren Cornan genannt, von denen einige aus Gold dort in diesem Land gefunden wurden. Die Robe eines Druiden war reinweiß, symbolisch für Heiligkeit und Wahrheit. Die Pythagoräer hielten es für unschicklich, den Göttern in bunten Gewändern zu opfern, sondern sie taten dies nur in weißen und sauberen Roben, denn sie behaupteten, dass die Opfernden nicht nur mit Körpern frei von Schmutz und äußerlicher Schlechtigkeit antreten sollten, sondern auch mit reinen und unbefleckten Seelen. (Die Iren sagen, dass nach den Brehon-Gesetzen ein Druide sechs Farben in seinem Gewand trägt; ein bemerkenswerter Unterschied zu den Briten.) Die Barden trugen eine himmelblaue Robe, das Symbol für Frieden und Aufrichtigkeit. Die Robe der Ovydd oder Ovaten war hellgrün, die Symbolfarbe für wahre Gelehrtheit, da es die allgemeine Farbe der Natur war. Strabo beschreibt die Druidinnen in weiße Leinenumhänge gehüllt, die mit Schnallen und Gürteln aus Messing geschlossen wurden.

Die Druiden hatten ein tiefes Wissen. Sie lehrten, schreibt Cäsar, über die Sterne und ihre Bahnen, die Größe der Länder, die Natur der Dinge und die Macht der Götter. Talliesin, ein walisischer Barde des 6. Jh. sagte, er kenne die Namen der Sterne von Nord bis Süd; und nach seiner Ansicht, die diejenige seines Ordens gewesen sein musste, gab es sieben Elemente: Feuer, Erde, Wasser, Luft, Nebel, Atome und der belebende Wind, sowie sieben Quellen der Ideen – Erkenntnis, Willensäußerung und die fünf Sinne, worin er mit Locke übereinstimmt. Er sagt auch, es gäbe sieben Sphären mit sieben echten Planeten und dreien aus Wasser. Die Planeten waren Sola, Luna, Marcarucia, Venerus, Severus und Saturnus; und er beschreibt fünf Zonen, von denen zwei unbewohnt waren, die eine übermäßig kalt und die andere übermäßig heiß.

ZEITEINTEILUNGEN

Die Druiden rechneten in Nächten und nicht in Tagen und hielten dreißig Jahre für ein Zeitalter. Die Gälen nannten den Frühling ceituin oder ceuduin, wörtlich: die erste Jahreszeit oder Mai, zu der das druidische Jahr begann; ein Ausdruck, der mit dem französischen printemps und dem italienischen primavera übereinstimmt. Das künstliche Jahr begann am 25. Dezember, an dem das Julfest abgehalten wurde; und als es ein christliches Fest wurde, blieben die Heidefeuer erlaubt, was auch eine, später aufgegebene, Praktik in England war, bei welcher der Christbaum verbrannt wurde.

Die Highlander nennen das Jahr Bheil-aine, den Kreislauf des Bel oder der Sonne. Die Wochentage heißen folgendermaßen:

Sonntag               Dies Solis             Di Sol

Montag                Dies Lunae          Die Luain

Dienstag              Dies Martis          Die Mairt

Mittwoch             Dies Mercurii       Di Ciadoin

Donnerstag          Dies Jovis            Di Taran

Freitag                 Dies Veneris        Di Haoine

Samstag               Dies Saturni         Di Sathuirne

Die Verwandtschaft des Englischen, Lateinischen und Gälischen ist hier offenkundig und bestätigt die Behauptungen auf vorhergehenden Seiten.  (157)

DRUIDISCHES WISSEN

Das mathematische Wissen der Druiden muss großartig gewesen sein. Die Errichtung ihrer erstaunlichen Tempelanlagen ist allein schon ein Zeugnis ihres Könnens, aber die Methode, mit der diese gewaltigen Steinblöcke zusammengefügt und aufgestellt wurden, kann man nicht wirklich begreifen, es sei denn, wir lassen den Einsatz von Maschinen gelten. Ein Reisender in Griechenland, dessen Werk ich kürzlich las, gibt einen Bericht über eine sehr erfindungsreiche Methode, große Steinblöcke vom Fels zu lösen. In Bakewell’s Travels nimmt der Autor an, dass bei der Zerstörung der alpinen Felsen durch Hannibal die Ausdehnungskraft des Dampfes als Mittel diente. Graf Rumford versicherte, dass eine kleine Menge Wasser, eingeschlossen in eine 24 Pfund schwere Eisenkugel, genügend sei, um sie nach Zuführung von Hitze in einer gewaltigen Explosion zu sprengen; und der Frost lässt, wie man weiß, die härtesten Felsen zerspringen. Dennoch heißt es, dass Hannibal Essig benutzt haben soll; eine Geschichte, die ohne fundierte Tatsachen wohl kaum so überliefert worden wäre. Der Essig der Antike, der wie im Fall wie bei Kleopatra Perlen auflösen konnte, muss ganz anders gewesen sein als irgendein heute bekannter. Ob die Druiden diese Methode benutzten oder auf irgendeine andere Art und Weise die enormen Blöcke herstellten, können wir nicht sicher sagen. Es ist auch nicht leicht zu begreifen, wie sie ins Gleichgewicht gebracht worden sind. Die natürliche Erklärung, bekräftigt durch die Beschreibung eines antiken Autors, ist die, dass sie mit Hilfe einer Rampe aus Erde an ihre Stelle gesetzt wurden, auf der man sie hinaufrollte. Sie sind so exakt ausgeglichen gesetzt, dass obwohl einige der größten nicht tiefer als 45 bis 60 cm in den Boden gehen, sie nie die senkrechte Haltung verloren haben. Betrachtet man die Mühe, mit der sie errichtet wurden, kann man kaum annehmen, dass ihre Höhe unnötigerweise verringert wurde. Bei den Highlandern ist überliefert, dass die Druiden des nachts arbeiteten und tagsüber schliefen.

Die Druiden waren Heiler, und von ihrem medizinischen Wissen, das keineswegs gering war, sprach man überall. Der Feryllt des Talliesin hatte das Wissen über alles, was das Feuer betraf, was auch die Botanik mit einschloss, da sie die Aufgabe hatten, Pflanzen für den mystischen Kessel zu sammeln, wobei der Name mit der Zeit als Bezeichnung für Chemiker benutzt wurde.

Es überrascht nicht, dass eine so stark verehrte und universelle Religion lange bestand, bis sie dem Christentum weichen musste. „Mit der scheinheiligen Ausrede, die Menschenopfer abzuschaffen, unterdrückten die Kaiser Tiberius und Claudius die gefährliche Macht der Druiden; aber die Priester selbst, ihre Götter und Altäre überlebten friedlich in der Verborgenheit, bis zur endgültigen Zerstörung des Heidentums.“ Die späteste Erwähnung der gallischen Druiden scheint von Ammianus Marcellinus zu stammen, der zum Ende des 4. Jh. wirkte; in Britannien bestand diese Religion natürlich noch bis in eine weit spätere Epoche.

Talliesein, die im 6. Jh. lebte, war in die Geheimnisse des Druidentums eingeweiht; ja sogar Prinz Hywell, der 1171 starb, rief mit folgenden Worten die Gottheit an: „Begleite mein Gebet im mystischen Hain, und während ich dich anbete, sprich so Recht wie du es willst.“ Ein Manuskript aus dem 12. oder 13. Jh., das einen Lebenslauf des Columba enthält, erzählt, dass als der Heilige zu Bruidhi MacMilcon, dem König der Pikten ging, sein Sohn Maelchu, zusammen mit seinem Druiden, zugunsten des Heidentums scharf gegen Columba argumentierten.

Es ist ein kurioser Dialog überliefert, in dem Ossian und der Hl. Patrick über die Werte ihrer verschiedenen Religionen disputieren. Der Barde stellt die mitleidsvollen Gesänge des Apostels des seinen gegenüber und rühmt die Tugenden des Fingal, für die er, wie er glaubte, später die Freuden des geistigen Daseins als Belohnung erhielt.; aber der Heilige versicherte ihm, da er nicht die Bedeutung Fingals kannte, dass dieser als Heide sicherlich schon im Höllenfeuer schmore. Da zu jener Zeit der ehrwürdige Aufstand der Caledonier begann, rief Ossian leidenschaftlich aus: „Wenn die Kinder des Morni und die vielen Stämme des Clan Ovi lebendig wären, würden wir den tapferen Fingal aus der Hölle holen oder sie solle selbst zu unserer Wohnstätte werden.“

DER NIEDERGANG DES DRUIDENTUMS

Das Druidentum wurde in den südlichen Teilen der Insel so stark verfolgt, dass seine Anhänger im Norden Zuflucht suchten, und die Insel Iona wurde ihr heiligstes Rückzugsgebiet, zu der die Waliser häufige Pilgerreisen unternommen haben sollen. Es etablierte sich in diesen Landesteilen so stark, dass Gwenddollen, der Ard-dhruid, von seinem Priester Merddyn oder Merlin dargestellt wird, „dass er seine Spenden aus jedem Winkel des Landes erhalte“, aber es konnte sich nicht ohne Schwierigkeit behaupten und wurde in anderen Landesteilen heftiger angegriffen und seine Anhänger bitter verfolgt. Merddyn beklagte, dass niemand die Riten seiner Religion in den „errichteten Kreisen“ auszuüben wagte, denn „sie hatten sogar die grauen Steine fortgeschafft“.  (158)

Als sich Colan oder Columba auf Ii oder Iona niederließ, war das der Todesstoß für das Druidentum in Schottland. Dennoch hatte er laut Überlieferung einen großen Respekt vor diesem Orden, wenn er auch ihre Lehrmeinungen bekämpfte und ihre Bücher verbrannte; aber er setzte sich zusammen mit König Aidan auf der Ratsversammlung von Drumceat für die irischen Barden ein, und erreichte eine Abschwächung ihrer Bestrafung, so dass ihr Amt nicht abgeschafft, sondern die Ausübung desselben auf Ulster und Dalriada beschränkt wurde. Bei der Unterdrückung des Druidentums auf Iona, so heißt es, hätten die Waliser viele der geheimnisvollen Urkunden mitgenommen, die ihnen eine teilweise Wiedergeburt dieses Systems, das sie noch Jahrhunderte lang benutzten, in ihrem eigenen Land ermöglichte.

Dieses einzigartige System beeinflusste zu einem nicht geringen Grade die frühen Christen, die einen großen Teil des alten Aberglaubens mit den kirchlichen Zeremonien mischten. Auf dem Konzil zu Lateran im Jahre 452 wurde die Anbetung von Steinen, in heute verschwundenen Wäldern, verboten; und Gregor von Tours, ein Schreiber des 6. Jh., zeigt auf, dass Wälder, Gewässer, Vögel, Wildtiere und Steine immer noch verehrt wurden. Papst Gregor III. verbot um 740 den Germanen Opferriten und Weissagungen neben heiligen Hainen und Quellen. So schwierig ist es, die Menschen von der Religion ihrer Väter zu entwöhnen, und von dem, was lange verehrt wurde, dass die ersten Christen ihre Neubekehrten durch Toleranz einiger ihrer Riten beschwichtigen mussten; vielleicht hatten sie auch selbst noch Achtung vor den alten Gebräuchen. Als Ethelred, wie wir von Malnesbury erfahren, Augustinus predigen hörte, vermeid er es, zusammen mit ihm ein Haus zu betreten, sondern saß im Freien, wahrscheinlich durch den Glauben ausgelöst, dass die Gottheit nicht unter einem Dach angebet werden dürfe.

DIE RELIGIÖSEN GEFÜHLE DER GÄLEN

Viele Verordnungen wurden gegen Praktiken erlassen, die ihren Ursprung in der Zeit des Druidentums gehabt haben mussten, ohne jedoch ihre Abschaffung zu bewirken. Ein Brauch, nämlich der, Häuser und Kirchen mit Mistelzweigen zu schmücken, unter denen es, angeblich in Nachahmung der Druiden, Sitte ist, junge Mädchen zu küssen, hat in England bis zum heutigen Tag überlebt. Zum Ende des 10. Jh. wurden in Irland Steine verehrt; aber das ist nicht sehr bemerkenswert, da sie sogar bis heute von den Gälen mit einem gewissen Grade von Ehrfurcht betrachtet werden. James Shaw, Barde der Campbells of Lochnell, warf einem gewissen Finlay vor, diese verehrungswürdigen Monumente zerstört zu haben; er nimmt an, ein Druide erscheine und beauftrage ihn damit, sein Missfallen dem gotteslästerlichen Übeltäter zu übermitteln, dem als Händler gesagt werde, dass sein unheiliges Werk ernster sei, als die Geschäftsleute von Glasgow zu beschwindeln. Es wurde vorsichtig angemerkt, dass niemand, der sich jemals mit den Druidensteinen angelegt hat, es in dieser Welt zu etwas gebracht hat.

Turgot, Beichtvater von Königin Margaret, sagt, dass die Schotten die Messe mit barbarischen Riten feierten; und Scaliger bemerkt, dass das Pfaffentum Irlands mit einem großen Teil Heidentum vermischt war. Mehr über die Vermischung von altem Aberglauben mit dem Christentum bei den Gälen beider Länder steht auf den vorhergehenden Seiten. Die Geistlichkeit von Culdee übernahm das Amt des druidischen Ordens.

Es wurde schon angemerkt, dass die Highlander sich selten oder nie in die Religion einmischen, und der verstorbene General Stewart hat einige sehr vernünftige Bemerkungen über ihren toleranten Geist gemacht, dennoch vermischt mit dem Bedauern, dass einige Sekten ihnen eine kritische Haltung einflößen konnten, sowie zum Streit über religiöse Themen ermuntern. Er bedauert, dass statt der einfachen christlichen Zufriedenheit, die man vorher bei ihnen antreffen konnte, sie sich nun zu oft mit „unendlich langen Kontroversen“ befassen. Das Beispiel des Chiefs genügte früher fast als Rechtfertigung für die Religion, die der Clan annahm. MacLean of Coll entband seine Untertanen in Mull vom Pfaffentum, indem er sie beim Kirchgang traf, sie zu einer Scheune führte, wo der presbyterianische Geistliche predigte, der zu diesem Anlass einen Rohrstock mit goldenem Kopf benutzte; es führte zu der Redensart, dass ihre Religion die des gelbköpfigen Stockes sei. Die Highlander waren dennoch zu liberal, um sich an irgendeinem Prinzip ihrer Religion zu stören; und Martin erwähnt einen, der als einziger den Katholizismus ausübte, auf einer von Protestanten dicht bevölkerten Insel. (159)

Es muss erlaubt sein, dass die Highlands bis in jüngste Zeit mit religiöser Unterweisung extrem unterversorgt waren, da einige der Gemeinden unglaublich groß sind. Es wird berichtet, dass ein Geistlicher aus den Lowlands auf der Generalversammlung darauf drängte, sein Gehalt zu erhöhen, angesichts der Größe seiner Gemeinde. Als er nach der genauen Größe gefragt wurde, sagte er, sie dehne sich über acht Meilen , worauf ein anderes Mitglied sofort erwiderte, seine wäre über zehn Meilen groß; meine zwanzig, sagte ein anderer; meine ist dreißig; meine vierzig, sagten ein Dritter und ein Vierter; und bei anderen hätten sich die Pfarrbezirke als noch weit größer herausstellen können. An passenden Stellen wurden nun Missionare oder Stellvertreter eingesetzt, hoffentlich zum Vorteil der Menschen. Die Moral und die frühere Glückseligkeit der Highlander macht ihnen und ihren geistigen Lehrern alle Ehre, die erfolgreich ein solch ausgedehntes Feld beackerten.

EHESITTEN UND HOCHZEITSBRÄUCHE

In Kapitel V. wurden schon einige Bemerkungen gemacht über die Beziehung der Geschlechter zueinander, als wir über die mercheta mulierum sprachen. Die Kelten, so wurde dort gesagt, sind mit dem Makel der Missachtung ihrer Frauen behaftet, und der Missachtung der geziemenden Regeln des ehelichen Standes, was sich mit den Bedingungen irgendeines zivilisierten Volkes nur schwer in Einklang bringen lässt. Es heißt, dass zehn oder zwölf Briten sich jeder mit einer Jungfrau vermählten und dann alle zusammen in wilder Ehe unter einem Dach lebten, aber die Kinder jeder Frau wurden als die Kinder des Mannes angesehen, den die Frau ursprünglich geheiratet hatte. Die Sitte, die bis vor kurzem noch in einigen Landesteilen üblich war und in den zurückgebliebensten zum Teil immer noch ist, bei der alle zusammen auf Stroh oder Binsen schlafen, gemäß der üblichen alten Praktik, gibt Grund zur Annahme, dass dies dazu führte, dass die britischen und irischen Stämme mit Schmutz beworfen wurden. Wie natürlich muss es einem unbefangenen Beobachter sein, beim Anblick von Männern und Frauen, die zusammen auf einem Fleck schlafen, darauf zu schließen, dass die Regeln der Ehe hier nicht intakt sind. Von den zurückgebliebensten Highlandern und Iren, die oft zusammen im gleichen Raum schlafen und dabei manchmal halbentblößt sind, auf die Ureinwohner zu schließen, soll uns nicht zu einem unvorteilhaften Urteil über ihre Moral verführen, denn dieser Lebensstil führt nicht zu diesem Ehebruch, den der Hl. Hieronymus und andere als bei den alten Schotten verbreitet anführen. Solinus sagt in der Tat, die Frauen in Thule gehörten jedem, und der König hätte die freie Wahl; und Dio sagt, bei den Caledoniern gehörten die Frauen jedem, jedoch können diese Äußerungen sehr angezweifelt werden. Strabo beschreibt die Iren als sehr derb auf diesem Gebiet; O’Conner sagt, Polygamie war erlaubt, und von Derrick erfahren wir, dass sie die Frauen ein- zweimal im Jahr tauschten; während Campion schreibt, dass sie nur für ein Jahr und einen Tag lang heirateten und ihre Frauen schon bei der kleinsten Beleidigung wieder heimschickten. Aber trotz dem Versuch von Sir William Temple, die Vorteile solcher losen Beziehungen zu zeigen, ist es vernünftiger, nicht an ihre Existenz zu glauben, zumindest nicht in dem dargestellten Ausmaß. Sogar bei noch primitiven Völkern findet man manchmal mehr Sensibilität in diesem Punkt der Ehre, als bei zivilisierteren Völkern; und vielleicht ist alles, was man gelten lassen kann, die Tatsache, dass es bei den Briten bestimmte Bräuche gab, von denen das Faustballen der Waliser und eines Teiles der Schotten abstammt. Die Konversation zwischen Kaiserin Julia und der Frau eines caledonischen Chiefs, wie sie von Xiphilin wiedergegeben wird, zeigt natürlich eine gewisse Derbheit und Unanständigkeit in den Liebschaften der britischen Damen, wenn sie denn stimmt; aber es schien dabei mehr auf Witz und Tadel anzukommen als auf Wahrheit. Der Fall der Kaiserin Cartismandua zeigt den feinen Sinn der Briten für die Schicklichkeit weiblichen Benehmens. Der Respekt der Germanen für ihre Frauen und die Ernsthaftigkeit, mit der sie Abweichungen von der Tugend ansahen, wurden schon beschrieben; und es soll noch ein weiteres Zeugnis des Tacitus hier erbracht werden, der schreibt, dass nur sehr wenige von hohem Rang mehr als eine Frau erwählten, und wenn, dann mehr aus Ehre. Es sollt noch erwähnt werden, dass die Gälen kein Wort für „jemandem Hörner aufsetzen“ haben und dass Prostituierte nach schottischem Gesetz, wie bei den alten Germanen, in tiefe Brunnen geworfen wurden; und es war einer Frau nicht erlaubt, sich über eine Vergewaltigung zu beschweren, wenn sie mit der Anklage mehr als eine Nacht wartete.

Laut Cäsar hatten die Gallier keinen Geschlechtsverkehr vor dem zwanzigsten Lebensjahr.  Die Germanen warteten ebenso lange, bis sie sich den ehelichen Freuden widmeten; sie heirateten in der Blüte ihres Lebens, und ihre Ehegemeinschaften wurden sowohl mit Rücksicht auf ihre Statur sowie auch auf ihre Neigung zueinander geschlossen, und das nicht nur im Hinblick auf ihre Glückseligkeit, sondern auch, um ein gutes Familienleben zu sichern.

Die Zeremonien des Werbens und der Heirat waren bei den Kelten nicht sehr weitschweifig, aber letztere wurde niemals vollzogen ohne Besuch bei der Druidin und ihrem Purin, was darin bestand, fünf Steine in die Luft zu werden und auf dem Handrücken aufzufangen, was laut Vallancey bei den Iren Seic seona hieß und heute verfälscht „Jackstones“. Bei den alten Iren schenkte die Frau dem Geliebten einen Armreif aus Frauenhaar. (160) Duchomar, ein caledonischer Held, machte Morna einen Heiratsantrag, indem er sagte, er hätte einen stattlichen Hirsch für sie geschossen. Die Gallier steuerten einen Anteil bei, der gleichgroß war, wie derjenige der Frauen, und die zusammengelegten Anteile waren für den Unterhalt des überlebenden Partners gedacht. Bei den Germanen gab der Ehemann der Braut einen Ochsen als Mitgift, ein voll ausgerüstetes Pferd und ein Schild mit Schwert und Speer; und die Eltern blieben dabei, um die Geschenke zu genehmigen, bei deren Akzeptanz die Maid vermählt wurde. Der Ochse im selben Joch bedeutete, so erfahren wir, dass die Ehefrau ab diesem Zeitpunkt mit dem Ehepartner auch Gefahr und Mühsal teilte. Die Waffen, die sie erhielt, zusammen mit einigen anderen, die sie, so scheint es, ihrem Ehemann übergab, bewahrte sie für ihre Söhne auf, deren Ehefrauen sie dann wieder erhalten würden. Bei den alten Highlandern gab der Brauvater seine Waffen dem Schwiegersohn. Spelman bemerkt dazu, dass die irische Mitgift auf genau die gleiche Art und Weise übergeben wurde wie bei den alten Germanen.

Die Highlander geben eine ihren Verhältnissen angemessene Mitgift an Rindern, Lebensmitteln, Landbesitz, etc.; und wo die Eltern nicht genug aufbringen können, ist es in Schottland für ein neuvermähltes Paar das „to thig“ üblich, das Sammeln von Korn, etc. bei ihren Nachbarn, wodurch sie so viel bekommen, dass es für ein Jahr und oft noch länger reicht. Der Anteil der Braut heißt Tocher. Die Hochzeitsfeste sind Szenen großer Heiterkeit und Gastfreundschaft. Oft sind sogenannte „Türschwellenhochzeiten“ der Fall; andererseits gibt es Fälle, in denen die Gastgeber für die Unterhaltung bezahlt werden, worauf manchmal zurückgegriffen wird, aber generell sind die Festgelage frei und bieten alles im Überfluss. In den Highlands bekommt die Gesellschaft gelegentlich Frühstück, Mittag- und Abendessen,

und manchmal gibt es so viele Gäste, dass für ihre Bewirtung viele Schafe geschlachtet werden. Ein Hochzeitsfest auf Mull ist folgendermaßen beschrieben: In einer Scheune oder einem Nebengebäude ist eine lange Tafel aufgebaut, auf der in bequemem Abstand Fleisch, Eier, Haferbrot und Kartoffeln stehen und bei jeder dritten Person ein ganzer Laib Käse sowie ein Klumpen Butter; der Whisky, oder anderer Alkohol, wird vom Bräutigam gestellt, aber der Rest des Festmahls bieten die Brauteltern auf. Auf Tiri, einer anderen, der Westlichen Inseln, war eine respektable Hochzeitsfeier ausgestattet mit einer Fülle an Lammfleisch, Truthähnen, Gänsen, Enten, Geflügel, Eiercreme, Puddings, Gemüse , Butter, Käse, Haferbrot, Milch und Whisky, alles von den Eltern der Braut aufgeboten, es sei denn, sie hätte nur noch die Mutter, in welchen Falle dann vom Bräutigam erwartet wird, dass er die Ausgaben übernimmt.

Auf der Isle of Man steuert jeder Verwandte etwas zum Hochzeitsfest bei. Auf einer Servierplatte kann man manchmal ein Dutzend Kapaune sehen, auf einer anderen sechs bis acht fette Gänse; Schafe und Wildschweine werden am Spieß gebraten und Ochsen in Viertel zerteilt.

Dr. Henry sagt, nach zwanzig oder dreißig Jahren, wenn ein Paar auf Orkney sich vermählen wollte, gingen sie zum Mondtempel, der halbkreisförmig war, wo die Frau auf die Knie fiel und Woden anrief, ein Überbleibsel des Aberglaubens. Der Ring war bei den Kelten ein Kennzeichen des Ehestandes, und wurde sowohl in Gallien wie auch in Britannien am Mittelfinger getragen. Der bei den nordischen Völkern verwendete Ring scheint fast so groß gewesen zu sein, dass er die ganze Hand umfasste.

Bei einer Hochzeitsgesellschaft der Galater tranken alle aus dem gleichen Gefäß. Die germanische Braut war am Morgen in ein weißes Kleid gehüllt und mit Krätern und Blumen gekrönt, besonders mit Eisenkraut, das der Venus geweiht war. Eine lusitanische Frau wurde mit einer Art Gewaltakt ins Haus eingeführt, indem ihr Ehemann sie den Armen ihres Bruders entriss und auf dem Weg zu ihrem neuen Heim ging ihr einer voran, der für das glückliche Paar die Gunst des Hymen (Gott der Ehe) erbat. (161)

Eine sehr alte Sitte des Frauenraubs gibt es in einigen Teilen von Irland noch bis auf den heutigen Tag. 1767 wurde in der Grafschaft Kilkenny ein Mädchen entführt, später aber wieder zurückgeholt und mit einem anderen Partner vermählt. Der enttäuschte Liebhaber tat sich mit Freunden zusammen, und mit Waffen ausgerüstet belagerten sie das Haus, um den Preis zurückzufordern, und auch wenn sie zurückgeschlagen wurden, ließen doch einige dabei ihr Leben.

Von einer schottischen Braut wurde erwartet, Widerstand gegen die Entführung zu zeigen und einen gewissen Zwang zu erfordern, was weder für den Mann als unschicklich galt, noch für die Frau als Härte; es wurden schon viele Beispiele für glückliche Partnerschaften gefunden, die von anscheinender Gewalt und Grausamkeit begleitet waren. Diese Praktik wurde dennoch manchmal zu weit getrieben, und die wahre Gewalt, die angewendet wurde, führte zur gewaltsamen Entführung von Frauen, von denen es in der Rechtsgeschichte des Landes so viele Beispiele gibt. Der unglückselige Lord Lovat wurde wegen seines Verbrechens angeklagt, da er die Dame ohne ihre Einwilligung geheiratet und ihr tatsächlich mit dem Dirk die Kleidung  vom Leib geschnitten hatte! Ein altes Lied aus den nördlichen Landesteilen mit dem Titel „Lord Saltoun and Achanachie“ bezieht sich auf einen ähnlichen Entführungsfall:

„Als sie sich ihm nach der Heirat nicht hingeben wollte,

Nahmen sie ein Messer und schnitten sie aus dem Kleid.“

Einer der Söhne des berühmten Rob Roy wurde für die Entführung der Erbin der Balfrons gehängt, aber anscheinend geschah diese mehr gegen den Willen ihrer Freunde als gegen ihren eigenen, denn sie lebte mit ihm zusammen eine Zeitlang sehr zufrieden in den Highlands.

In den ländlichen Gegenden Irlands treffen sich die Eltern und Freunde beider Seiten auf einem Berghang, der gewöhnlich genau in der Mitte zwischen ihren jeweiligen Wohnstätten liegt, und trinken dort die „agreement bottle“ Whisky. Nach der Festsetzung lässt der Vater, oder der nächste Verwandte der Braut, dies in der Nachbarschaft und bei seinen Freunden verlauten, und jeder gibt seine Kuh oder Färse (junge Kuh), wodurch der Anteil bald aufgebracht ist. Dennoch wird der Ehemann am Tag der Lieferung gewarnt, dass, sollte die Braut kinderlos sterben, er in einem vereinbarten Zeitraum jedem seine Kuh wieder zurückgeben müsse; dadurch wurde Sorge getragen, dass sich kein Mann durch viele Hochzeiten bereichern könne. Am Tage des „Heimbringens“ reiten der Ehemann und seine Freunde zum Ort der Verhandlung, wo sie die Braut treffen, und die alte Sitte war, kurze Pfeile auf die Gesellschaft der Braut zu werfen, aber aus solch einer Entfernung, dass dadurch selten einer verwundet wurde; „jedoch hat bis jetzt noch niemand vergessen, dass Lord Hoath dabei ein Auge verlor. Diese Sitte ist nun veraltet (Das ist um 1682)“.

Die folgenden Bräuche auf einer Hochzeit in Wales sind vom Aussterben betroffen, wenn sie nicht schon völlig außer Gebrauch gekommen sind. Einige Wochen vor der Hochzeit geht eine in der Gemeinde allseits bekannte Person herum und lädt alle ein, ohne Unterschied. Die Gesellschaft versammelt sich am Vorabend beim Brautvater, während der Ehemann von Musik begleitet eintrifft. Die Braut und ihre Gefolge werden dann in einen Raum eingeschlossen, und nachdem die Haustür abgeschlossen wurde, verlangt die Gesellschaft lautstark Zutritt, bis die Braut ein Fenster öffnet und dem Bräutigam beim Hindurchsteigen hilft, wonach die Türen geöffnet werden und die Gesellschaft eintritt. Nach ein paar Stunden Tanz und einer Erfrischung aus Haferkeksen und gewürztem Ale ziehen sich die Brautjungfer und die Gesellschaft zurück, wobei der Bräutigam am Morgen des nächsten Tages mit all seinen Freunden zurückkehrt, begleitet von einem Harfner, der „come haste to the wedding“ spielt. Daraufhin gesellt sich die Braut im Hause ihres Vaters zu ihnen, und, gemeinsam mit ihrem Bruder oder anderen männlichen Verwandten, stellt sie sich mit ihren Verwandten und Freunden hinter dem Bräutigam auf und alle gehen gemeinsam zur Kirche. Bei Verlassen der Kirche spielt der Harfner „joy to the bridegroom“, und nachdem die Braut und ihre Braujungfer die Partner getauscht haben, ziehen sie alle zu einem Teil des Friedhofs, auf dem niemand beerdigt wurde, und tanzten dort zu den Liedern „the beginning of the world“ und „my wife shall have her way“. Dann begeben sie sich nach Hause, wo verschiedenen Sorten Brot, Ale und Käse aufgetischt sind und für die Braut gesammelt wird, wobei diese Wohltat jedoch nicht nur aus Geld bestand, sondern manchmal kamen die Freunde und Nachbarn in der Nacht davor mit Geschenken aus Korn, Schrot, Käse, etc. Bei den bessergestellten Leuten ist es heute Sitte, dass die Braut mit ihren Eltern einige Wochen lang bleibt, und wenn sie zu ihrem Ehemann geht, werden die Möbel, die sie zur Verfügung gestellt hatte, und die Starald genannt werden, unter viel Zeremonie weggetragen, jedes Stück in genau festgelegter Reihenfolge. Am nächsten Tag wird das Paar von den jüngeren ihrer Freunde besucht, und dies nennt man ein Turmant. Wenn sich ein Paar in diesem Land scheiden ließ, nach Hwyels Gesetz, wurde das Eigentum auf gleiche Weise aufgeteilt.

Es gibt noch mehrere andere Bräuche, die sich auf die damaligen Briten zurückführen lassen, wie das Brotbrechen über dem Kopf der schottischen Braut, wenn sie das erste Mal ihr zukünftiges Zuhause betrat. Es ist eine kuriose Praktik von frisch verheirateten Frauen, dass sie Wolle zu spinnen beginnen und Leinen für ihren Schleier weben. Der die Hochzeit begleitende Barde hatte das Anrecht auf Plaid und Bonnet des Bräutigams.

Bei der Gefangennahme der Frau wurden viele abergläubische Handlungen verrichtet, die der Erwähnung nicht wert sind. In einigen Teilen der Highlands war es Sitte, so erfahren wir von Mrs. Murray, wenn die Braut kurz vor der Geburt stand, ein großes Messer und einen Spaten unter die Bettstatt zu legen und die Bibel unter das Kopfkissen, während reichlich Salz vor die Türen gestreut wurde, um die Feen fernzuhalten. Diese überirdischen Geschöpfe haben ihren gälischen Namen Sithich von sith, dem plötzlichen Versuch, etwas zu greifen, was zu ihrem bekannten Hang passt, Kinder zu entführen. Sie lebten unter kleinen grünen Hügeln, genannt sith dhuin, denen sich die Highlander immer noch mit Ehrerbietung nähern, natürlich weil sie annehmen, dass diese Wesen dort wohnen, und nicht weil es „Friedenshügel“ seien, wie Dr. Smith denkt.

Die gallischen Frauen erfreuten sich an einer großen Familie. (Die thrakischen Frauen legten ihre neugeborenes Kind auf die Erde und weinten über ihm.) Die Kindererziehung wurde schon beschrieben. Sie wurden zu Härte und mit militärischer Tugend erzogen, sowie zur rauen aber imponierenden Einfachheit im Benehmen. Kein Erstgeburtsrecht oder falsche Parteilichkeit erzeugten irgendein Gefühl von Missgunst oder Streit – sie waren alle gleich davon ausgenommen, sich unter die Gesellschaft zu mischen oder sogar vor ihren Eltern in der Öffentlichkeit zu erscheinen, bevor sie Waffen tragen konnten. Die Kinder der Germanen wurden vom Bruder der Mutter wie von ihrem Vater gleichviel verehrt, was, so Tacitus, ein heiliges Bündnis war.

Die Taufe war, wie schon aufgezeigt, ein heidnischer Ritus; mit den christlichen Zeremonien lebten bei den Kelten viele abergläubische Praktiken weiter. Indem das Kind über das Feuer gereicht wird, manchmal in einem Korb, in dem Brot und Käse lagen, was von den Highlandern, wie ich glaube, immer noch vollzogen wird, um ihre Nachkommenschaft zu christianisieren, glaubt man, der Macht von Geistern entgegenwirken zu können. Natürlich hat es seinen Ursprung in den druidischen Baalsriten und ist vielleicht „der Gang durch das Feuer des Moloch“, den die Heilige Schrift als nichtjüdische Sitte beschreibt. Die Iren hängten um den Hals ihrer Kinder einen gebogenen Nagel, ein Hufeisen oder ein Stück Wolfsfell, vergaßen dabei nicht ein Stück aus dem Johannesevangelium, und sowohl das Kind wie auch die Mutter oder Amme waren mit einem Gürtel aus fein geflochtenem Frauenhaar gegürtet. Es hieß, in den Highlands hat man manchmal ein Kind über einem Breitschwert getauft. Bis vor kurzem glaubte man noch, dass man in den Wäldern die feinen Stimmen der Kinder klagen hören, könne, die dieses Zeichen der Heiligung nicht erhalten haben. (162)

BEGRÄBNISRITEN

Die Druiden erhoben ihren Geist zu den erhabensten Ideen und versicherten fest die Unsterblichkeit der Seele. Dieser Glaube inspirierte die Kelten zu dieser Todesverachtung, die  zu jenen Heldentaten führte, bei denen sie ihr Kommen laut ankündigten. Die erhabenen Lehrsätze über einen höchsten Gott und ein gesegnetes Dasein im Jenseits mussten auf diese naturgemäß sehr heißblütige Rasse, eine wunderbare Wirkung gehabt haben. Der Glaube, dass in einer anderen Welt ein Ort der Glückseligkeit auf sie warte, verführte sie oft dazu, diesen durch Selbstmord aufzusuchen, wenn sie durch die Unglücke des Lebens bedrückt wurden. Die keltischen Mütter würden ihre Kinder töten, damit sie nicht in die Hände des Feindes fielen, und die Kinder würden ohne Bedenken ihre Eltern töten.

Boiscalus, der hochgesinnte aber unglückliche Häuptling der Ansibarianer, die um ihre bloße Existenz kämpfen mussten, welche sie am Schluss trotz aller Anstrengung verloren, wendete sich, inständig zur Sonne gerichtet, an seine Feinde, ob, da die Himmel die Wohnstatt der Götter seien, so wie die Erde diejenige der Menschenkinder, es einen Teil auf ihr gäbe, der für die Notleidenden freigehalten ist, aber seine unglückliche Situation und ernste Bitte ergab nur ein Angebot von Avitus, dem römischen General, dass er große Ländereien erhalte, wenn er sein Volk verrate. „Einen Ort zum Leben können wir gebrauchen“, antwortete der Held, „aber keinen Ort zum Sterben“, und sie gingen bis zum letzten Mann zugrunde.

Als die Gallier, die am Fuße der Alpen lebten, von den Römern angegriffen und so eingeschlossen wurden, dass eine Flucht unmöglich war, töteten ihre Frauen und Kinder und warfen sich selbst in die flammen. Einige, die überrascht und zu Gefangenen gemacht wurden, brachten sich später um, einige mit Eisen, einige erhängten sich und andere verweigerten jegliche Nahrung. Auch die Japiden erschlugen ihre Frauen und Kinder, damit sie nicht in die Hände Cäsars fielen, und ein paar, die lebend gefangen wurden, setzten ihrer Gefangenschaft durch Freitod ein Ende. Die gefangenen Gallo-Griechen versuchten, ihre eiserne Ketten zu zerkauen und boten sich gegenseitig ihre Hälse zum Erwürgen an.  (163)

Die Gallier, die glaubten, dass sie ihre Freunde auf einer anderen Stufe des Daseins wiedersehen würden, zögerten nicht, ihnen über diese Schwelle zu folgen, die sogar Christen mit Zweifel und Furcht betrachteten. Das Vertrauen des Kelten in seine zukünftige Existenz war vollkommen, und er pflegte Briefe an diejenigen Freunde zu schreiben, die vor ihm gegangen waren und übergab sie ihnen an den Trauerfeierlichkeiten der Verstorbenen. Die gallischen Gefangenen in Hannibals Armee kämpften durch das Los bestimmt, und die Überlebenden klagten mit bitterem Bedauern über ihr hartes Schicksal, dass sie nicht auch gefallen sind. Nach der Niederlage der Teutonen boten deren Frauen ihre Aushändigung an, unter der Bedingung, dass sie zusammen mit ihren Kindern als Sklaven der Vestalen aufgenommen würden, die derselben Gottheit dienten wie sie selbst, aber als ihr Gesuch abgelehnt wurde, flohen sie die Vergeltung und Beleidigung durch ihre Feinde, indem sie sich gegenseitig umbrachten. Es sind zahllose Beispiele überliefert für den Selbstmord von Personen nach Niederlage oder Enttäuschung. Cativulcus, König der Eburonen, vergiftete sich mit einem Extrakt aus der Eibe. Brennus durchbohrte sich nach seine Niederlage bei Delphos entweder mit einem Schwert oder trank solange Wein bis er starb. Aneroeste und Drasses, zwei weitere Häuptlinge, töteten sich durch Verhungern, und die heldenhafte Bonduca setzte sich mit Gift selbst ein Ende und wurde von ihren traurigen Anhängern prächtig bestattet. Nach der Niederlage bei den Grampians erleichterten viele Caledonier ihr Gewissen von der Angst, Zeuge sein zu müssen, wenn ihre Frauen und Kinder den Gräueltaten der römischen Soldaten ausgesetzt sein würden, indem sie mit Gewalt Hand an sie legten.

BEGRÄBNISMETHODEN

Die alten Kelten verbrannten manchmal die Leichname ihrer verstorbenen Freunde und manchmal beerdigten sie diese auch ohne diese Zeremonie. Wahrscheinlich war die letztere Praktik bei den Ärmeren in Gebrauch, aber im gleichen Grabmal fand man sowohl vollständige Skelette wie auch Urnen mit der Asche der Körper, die der Verbrennung überantwortet wurden. Ware, der einen antiken Autor zitiert, schreibt, dass „die Iren diese reine Sitte noch lange nach Einführung des Christentums beibehielten. Die Pikten zur Zeit Columbas verbrannten ihre Toten nicht, aber Sturleson schreibt, dass diese Praktik bei den nordischen Völkern älter war als die Beerdigung des Leichnams. Das ist dennoch unwahrscheinlich; die einleuchtendste Methode, sich der Toten zu entledigen, ist die durch einfaches Vergraben. Sogar die Römer beerdigten anfangs ihre Toten, und die Praktik des Verbrennens begann erst dann, als man hörte, dass die im Krieg Erschlagenen oft unbeerdigt liegen blieben, und diese Praktik verbreitete sich auch nicht generell; viele lehnten die Feuerbestattung ab und zogen die einfache Beerdigung vor, wie Varro, der, als er im fortgeschrittenen Alter starb, anordnete, dass sein Leichnam mit Zweigen und Blumen bedeckt werden solle. Die Gallier hatten auf ihren Beerdigungen zahllose Lichter, und es zeigt sich, dass die Christen sich nicht darüber beschwerten, dass zu diesen Anlässen Fackeln getragen wurden, da dies als harmlose Praktik galt.

Auf den Begräbnissen der Germanen, schreibt Tacitus, wurde dies sorgfältig befolgt; zusammen mit den Körpern wichtiger Männer werden bestimmte Wälder abgebrannt. Auf den Holzstapel legten sie weder Kleidung noch Duftgegenstände, sondern warfen die Waffen des Verstorbenen ins Feuer und manchmal auch sein Pferd. In Gallien opferten sich die Sklaven, die von ihrem Herrn am meisten geliebt wurden, an deren Beerdigung. Es war bei diesem Volk üblich, Schuldscheine und Rechnungen mitzuverbrennen, in dem Glauben, die Person bräuchte sie in der anderen Welt; und die Leute pflegten verstorbenen Freunden Geld zu leihen, in dem Vertrauen darauf, dass sie es zurückbekommen, wenn sie sich einst im zukünftigen Dasein wiedertreffen würden. Es ist eine vernünftige Vermutung, dass die Dinge, die von den Verstorbenen im täglichen Leben benutzt wurden und mit ihnen begraben wurden, ihnen im Jenseits wieder nutzen könnten. Steinhämmer wurden in Keltengräbern oft gefunden, und auf ihnen zugeschriebenen Monumenten ist dieser Gegenstand, der wie Nummer 1 und 2 in der Abbildung aussah, oft allein oder in der Hand einer Person dargestellt. Bei Wilsford in Wiltshire fand man das Grab eines stämmigen Mannes, zu dessen Füßen ein massiver Steinhammer platziert war, und bei den Überresten der alten Bewohner Schottlands findet man oft denselben Gegenstand neben ihnen. Es war in der Tat eine keltische Praktik, den von seinem Besitzer am meisten verehrten Gegenstand mit ins Grab zu legen, oder den, der ihm in der anderen Welt nützen sollte, und bestimmte Gegenstände zeigten auch den Rang des Verstorbenen an.

Man fand heraus, dass verschiedene Formen des Begräbnisses praktiziert wurden; und die Archäologen kamen überein, dass die älteste Position die ist, bei der die Glieder auf den Körper gezogen wurden. Wahrscheinlich führte der Wunsch des Einzelnen bezüglich der Begräbnismethode zu der aufgefundenen Vielfalt. Ein bei Largo in Fifeshire unter einem Cairn gefundener Steinsarg enthielt ein Skelett, dessen Arme und Beine sorgfältig vom Körper getrennt und über ihn gelegt wurden. Auch werden die Körper in verschiedenen Positionen liegen gefunden.

Bei Evreux wurden im Jahr 1685 16 bis 18 Begräbnisstätten entdeckt, in denen die Körper Seite an Seite lagen, die Gesichter zur Mittagssonne gedreht, die Arme am Körper anliegend, und jeder hatte einen Stein unter seinem Kopf. Neben jedem war ein Steinbeil platziert, von denen eines aus Edelstein bestand. Ebenso befanden sich dort Pfeilspitzen aus demselben Material, und Knochen, wahrscheinlich von Pferden, zu Speerspitzen geschärft, und ein Stück Hirschgeweih war bei einer der Äxte als Spitze eingesetzt. Auch Urnen befanden sich dort, und in der Nähe eine große Menge halbverbrannter Knochen, sowie eine Vase voller Holzkohle, die auf einem Haufen Steine stand und 50 cm dick mit Asche bedeckt war. Einen großen, fast runden Stein, auf dem drei kleinere lagen, fand man ebenfalls in diesem sehr seltsamen Grabmal. Die Körper hatten eine normale Statur, und einer der Schädel wurde zu Lebzeiten in zwei Teile gespalten, aber er verheilte wieder. Eine andere Begräbnisstätte wurde 1685 in Cocherell in Frankreich entdeckt, wo acht Skelette Seite an Seite lagen, jeder mit einem Feuerstein unter dem Kopf, sowie mehrer Steinhämmer. Auf der Kuppe des Hügels, auf dem man das Grab fand, befanden sich noch zwei Steine mit jeweils ca. 1,50 m Länge.

Es schien eine fast allgemeingültige Sitte zu sein, in das Grab eines verstorbenen Kriegers Waffen beizulegen. Quintus Curius erzählt, dass als Alexander der Große die Öffnung des Grabes des Cyrus veranlasste, er darin einen Schild, zwei Bögen und eine Streitaxt fand. Diese Praktik war für ein militärisches Volk charakteristisch, und der Glaube, dass

Kriegstaten den Göttern besonders angenehm waren, war in der keltischen Rasse stark verbreitet. In der Mythologie der nordischen Völker

Glaube man, dass das Fallen im Krieg ein sicherer Schlüssel zur Halle Odins sei, und die Waffen eines Kriegers, besonders sein Schwert, wurden sorgfältig zusammen mit seinen Überresten im Grab beigesetzt. Dass die Gallier ihren Toten Waffen mit ins Grab gaben, zeigen zahlreiche Ausgrabungen. Im Grab des Childeric und anderen französischen Königen, fand man Schwerter, Speere und andere Waffen, wobei in Großbritannien diese Tatsache noch öfter bezeugt ist.  (164)

Die Begräbnismethode der alten Schotten war folgende: Es wurde ein etwa 1,80 bis 2 m tiefes Grab ausgehoben, dessen Boden mit feiner Erde bestreut wurde, auf die man den Körper legte, zusammen mit dem Schwert, wenn derjenige sich im Krieg ausgezeichnet hatte und bei höhergestellten Persönlichkeiten zwölf Pfeilspitzen. Auf den Körper kam eine weitere Erdschicht, in die ein Hirschgeweih, als Symbol der Jagd, zusammen mit dem Lieblingshund gelegt wurde und darüber abschließend eine Decke aus feinem Humusboden. Lord Auchinleck schreibt im Jahre 1764 an Dr. Blair, zum Beweis der Richtigkeit der Beschreibungen in den Gedichten Ossians, dass mehrere Hügelgräber in der Nähe der Kirche von Alves in Badenach geöffnet wurden, die jedes ein Skelett enthielten, zusammen mit einem quer über sie gelegten Hirschgeweih. Ein Grabhügel bei Everley in Wiltshire, der von Sir Richard Hoare geöffnet wurde, enthüllte in etwa einen Meter Tiefe das Skelett eines Hundes, und in 1,50 m Tiefe lagen Knochen und Überreste eines menschlichen Wesens. Sie waren zu einem kleinen Haufen aufgesetzt, der von einem Ring aus Hirschgeweihteilen des Rothirsches umgeben war, und inmitten der sterblichen Überreste lagen fünf schöne Pfeilspitzen aus Feuerstein, zusammen mit einem kleinen roten Kiesel. In dem alten und schönen Gedicht, genannt „Der Wunsch des alten Barden“, bittet dieser darum, dass seine Harfe, eine Schale Alkohol und das Schild seines Ahnen mit ihm begraben werden solle. In Umads Klage über Gorban, ein weißer Hund, den er außerordentlich liebte, sagt er zu dem Tier, dass sie sich einst auf den Wolken der Ruhe wiedertreffen würden.

GRABDENKMÄLER, CAIRNS

Die Natur scheint in das Herz des Menschen den Wunsch eingepflanzt zu haben, die Toten durch irgendeine Art Denkmal über ihren Überresten zu ehren. Herodot schreibt, die Skythen bemühten sich, über dem dahingegangenen Helden einen Hügel zu errichten, der so hoch wie möglich sein sollte. Auf den Gräbern der Kelten wurden immer Erd- oder Steinhaufen aufgesetzt; letztere waren aufgrund des Überflusses dieses Materials hauptsächlich in Schottland, Wales und Irland üblich. Die Gälen nennen sie Cairns, und sie sind manchmal von enormer Größe, wobei die Wirkung oft noch durch ihre Lage auf einem Hügel verstärkt wird. Einige haben über 100m Umfang an ihrer Basis und 6, 9 oder 12 m in der Höhe. Die Anzahl der Steine, aus denen sich diese künstlichen Hügel zusammensetzen, ist erstaunlich; einige dienten als Steinbruch, weshalb benachbarte Bauern sich daraus jahrelang mit Steinen für Gebäude und Mauern versorgt haben, ohne sie vollständig abzutragen. Viele wurden im Zuge der Landerschließung beseitigt, aber sie sind in Schottland immer noch sehr zahlreich und sprechen weiterhin „zu anderen Zeitaltern“ von unbekannten Ereignissen. „Graue Steine, ein Erdhügel, diese sollen meinen Namen in andere Zeitalter weitertragen“, sagt der Barde aus alten Tagen; aber leider konnte weder die Größe des Cairn, noch die sorgfältige Bauweise des Hügelgrabes, noch der eindrucksvolle „Ruhmesstein“ das Wissen über die Personen vermitteln, zu deren Andenken sie errichtet wurden. Die Überlieferungen haben uns, von wenigen Ausnahmen abgesehen, im Stich gelassen, bei der Bewahrung der Namen oder der Geschichte der „dunklen Bewohner des Grabmales“. Cairns waren manchmal mit einer Einfriedung aus Steinen umgeben, manchmal stand auf ihnen auch ein grober Obelisk. Von diesen gibt es auf den Westlichen Inseln eine besondere Art, genannt Barpinin, laut Dr. MacPherson ein norwegisches Wort.

Die bei den Highlandern allseits bekannte Praktik, einen Stein auf einen Cairn zu werfen, wenn man an einem solchen vorbeikommt, ist mit zwei verschiedenen Glaubensmeinungen verbunden. Im einen Fall rührt sie vom Respekt her, den man für den Verstorbenen hatte, dessen Erinnerung sie durch Vergrößerung des Hügels zu verlängern wünschten, woraus ein Sprichwort entstand, um eine noch lebende Person zu erfreuen, dass der Sprecher es nicht versäumen solle, Steine auf den Cairn zu legen. Anscheinend glaubte man, dass die Seele über diese Aufmerksamkeit hocherfreut sei, ebenso über die Ehre einen großen Monumentes, worin die German sich jedoch von den Kelten zu unterscheiden schienen, da sie glaubten, große Monumente wären schmerzlich für die Verstorbenen. Das andere Motiv, Steine auf eine Cairn zu werfen, um ihn zu erhöhen, war, den Begräbnisplatz eines Verbrechers mit Verwünschung zu markieren, eine Praktik, die von den Druiden eingeführt wurde. Es ist seltsam, dass dieselbe Praktik unter so verschiedenen Gesichtspunkten gewählt wurde; aber die Tatsache ist nun einmal so, und der Autor ging in seiner Jugend oft am Grab eines Selbstmörders vorbei, und gemäß der Sitte vermied er es nie, einen Stein darauf zu werfen.

Das wahre Motiv scheint in diesem Falle die Beschwichtigung des Geistes zu sein, der nach der keltischen Mythologie dazu verdammt war, neben dem unheiligen Grab zu schweben. Nach dem Tode einer ehrbaren Person standen ihr die Anhänger bei, durch Errichtung eines angemessenen Cairn; und um sein Andenken zu ehren traf sich an bestimmten Tagen der ganze Clan und reparierte oder vergrößerte ihn. Die Grabhügel in England heißen barrows. Das Wort ist dem hebräischen Kebera sehr ähnlich, das von Abraham für eine Begräbnisstätte benutzt wurde, und es ist dem deutschen Barke ähnlich, dem sächsischen beorgen = verbergen, dem englischen burrow, bury, etc.                                                                                           

Das Hügelgrab war sehr aufwändig gestaltet und variierte in Größe und Form. Die Ebene von Salisbury, dieses interessante alte Gräberfeld, weist die schönsten Beispiele aller Arten auf, die Archäologen bis jetzt entdeckt haben. Es sind das lange Hügelgrab, die Glocke, die Schüssel, das Druid, der Teich, der Zwilling, der Kegel und die breiten Hügelgräber, die alle von Sir Richard Hoare beschrieben sind.  (165)

Der einfache Tumulus scheint das älteste Grabdenkmal zu sein. Er wurde von Griechen und Trojanern errichtet und war vor 2000 Jahren bei Römern, Galliern, Germanen und anderen europäischen Völkern verbreitet. Charlemagne, der den heidnischen Praktiken ein Ende zu setzen wünschte, ordnete an, dass Christen einen Grabstein haben sollten und nicht heidnische Tumuli. Die Kelten vernachlässigten einmal sträflich letztere Pflicht. Nach der verzweifelten Schlacht von Thermopylae baten sie nicht um Waffenruhe, um ihre Toten begraben zu können. Dafür kann Pausanias keinen Grund erkennen, außer, dass sie vorgehabt haben können, Schrecken und Entsetzen in die Reihen der Griechen zu tragen, indem sie eine grobe Missachtung der Bräuche aller anderen Völker an den Tag legten.

Sowohl in Cairns als auch in Barrows findet man kistvaens, das sind grobe Steingefäße für den Körper, die gewöhnlich aus einem flachen Stein für den Boden bestehen, einem oder mehreren an jeder Seite und jedem Ende und einem weiteren als Deckel. Wenn MacPhersons Übersetzung einer Passage in „the Songs of Selma“ korrekt ist, wurden diese Steine über dem Grab aufgestellt. „Eng ist deine Wohnstatt jetzt! Dunkel der Ort deiner Behausung! Mit drei Schritten umschreite ich Dein Grab, Oh, Du, der du so groß warst zuvor! Vier Steine mit Köpfen aus Moos sind die einzige Erinnerung an Dich, ein Baum mit kaum einem Blatt.“ Oft findet man an ein und demselben Ort mehrere Bestattungen, was zeigt, dass Tumuli eine Art Familiengräber waren; dennoch könnten sie zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Völkern verwendet worden sein.

Neben einem Barrow oder Cairn errichteten die britischen Stämme entweder einen einzelnen großen Stein oder mehrere von kleinerer Größe, um eine Begräbnisstätte anzuzeigen. Fingals vermuteter Begräbnisort nahe Loch Tay ist durch sechs „graue Steine“ markiert, und im Glenamon stand Clach Ossian, ein über zwei Meter hoher und 60 cm breiter Steinblock, den Marshal Wade mit Maschinerie umstürzen ließ, da er einer Militärstraße im Weg war, als unter ihm die Überreste des Barden und Helden gefunden wurden, zusammen mit zwölf Pfeilspitzen. Die Highlander hatten solch großen Respekt vor diesem groben aber imposanten Monument, dass sie höchst entrüstet warn über diese ruchlose Tat. Alles was sie tun konnten, taten sie – die Relikte Ossians wurden sorgfältig eingesammelt und von einer großen Gruppe Highlander fortgetragen, an einen Platz, wo man sie vor weiterer Störung sicher glaubte. Der Stein soll zusammen mit vier kleineren immer noch existieren, umgeben von einer Einfriedung, und trägt weiterhin seinen Namen Cairn na Huseoig oder Cairn of the Lark, wahrscheinlich wegen des süßen Gesanges des Barden. Die Verehrung der Schotten für die Gräber ihrer Ahnen ist anständig; die Waliser scheinen weniger ein Gefühl dafür zu haben, denn die Grabesruhe von Talliesin, ihres berühmten Barden, wurde gestört und die Steine für profane Zwecke entwendet. In einem Werk, dessen Name mir im Moment entfallen ist, heißt es, dass gewöhnlich drei Steine das Grab eines Mannes anzeigen und zwei Steine das einer Frau. (166)  Es scheint eine alte Praktik zu sein, aber vielleicht christlicher Herkunft, Männer und Frauen getrennt zu beerdigen. Auf Iona wurde diese Sitte in den letzten sechzig Jahren noch beibehalten.

Bei den Caledoniern scheint oft eine Fichte neben das Grab eines Kriegers gepflanzt worden zu sein. „ein Baum steht einsam auf einem Hügel und weist auf den schlummernden Connal.“

Die taxus oder Eibe zählten die Römer zu den „tristis ac dira“, aber die Picea oder Pechkiefer, von den Galliern pades genannt, scheint das Symbol für den Tod gewesen zu sein. Plinius schreibt, dass man sie in Italien allgemein an Begräbnisstätten antraf, und einer ihrer Zweige wurde an die Tür von Häusern gesteckt, in denen ein Leichnam lag. Nach dem alten walisischen Gesetz wurde eine heilige Eibe mit einem Pfund bewertet.

DIE TOTENWACHE

Bei einem Todesfall wurden alle Feuer gelöscht, und die Highlander legen ein hölzernes andersartiges Tablett, mit jeweils einem Häufchen Salz und Erde, auf die Brust des Toten, wobei die Erde ein Symbol des Todes ist und das Salz ein Symbol des Geistes. Die Totenwache wurde sicher schon seit Anbeginn der Menschheit praktiziert. Ein Tourist beschreibt die Methode, mit der die alten Highlander dies vollzogen folgendermaßen: Nachdem sie sich mit Dudelsack oder Geige trafen, eröffneten, die nächsten und ältesten Verwandten, da die jungen Leute nicht so kummervoll waren, einen melancholischen Ball, auf dem sie bis zum Tagesanbruch tanzten und weinten. Auf diesen lyke oder late wakes genannten Treffen wurden Dramen aus den Gedichten Ossians rezitiert. In ganz Schottland versammeln sich zu diesem Tag Jung und Alt, um bei einem Leichnam zu wachen, aber die Nacht wird mit Singen von Psalmen und dem Einnehmen von Erfrischungen verbracht. Beim Tode eines beliebigen Menschen nehmen die Iren das Stroh des Bettes, und während sie es vor der Haustür verbrennen, vollführen sie die Totenklage als Signal an die Nachbarn, die, besonders in Connaught, Rindfleisch, Ale, Brot, etc., um die Trauergesellschaft zu verköstigen. Die Waliser nennen dies wyl nos = Trauernacht, und wenn die Gesellschaft arm war, brachten die Besucher Brot, Fleisch und Getränke mit. Das arvel oder arthel dinner, das in diesem Volk am Tag des Begräbnisses gegeben wird, nennt sich nach einem britischen Wort, arddelw = sich rechtfertigen, bekennen, denn der Erbe und andere zeigen danach, dass der Tod nicht durch Gewalt herbeigeführt wurde. Nach den alten Gesetzen dieses Volkes konnte ein Leichnam auf drei verschiedene Arten beleidigt werden: durch Durchbohren, durch Entblößen und durch die Frage, wer einen Speer in ihn trieb. Für die letzten beiden wurde ein Drittel der Strafe erlassen, da diese für die Toten eine kleinere Schande waren als für die Lebenden.

Die Besorgnis der Schotten aller Klassen, auch respektvoll beerdigt zu werden, ist stark ausgeprägt. Der Reporter des Statistical Account of Kincardine in Ross schreibt, dass alle, die es sich nur irgendwie leisten können, 2 Pfund zurücklegen für ein angemessenes Begräbnis. Die Soldaten der Black Watch tragen silberne Knöpfe, damit sie im Todesfalle das nötige Kleingeld hätten, um anständig beerdigt zu werden. Ich habe gehört, wie eine alte Frau, die verarmt und von den Almosen ihrer Nachbarn abhängig war, die stärkste Furcht davor äußerte, sie könnte auf dem Teil des Kirchhofes begraben werden, der den Fremden und Armen vorbehalten war. Der Wunsch der Schotten, bei den Leichnamen ihrer Verstorbenen zu ruhen, ist extrem; und oft wird ein solcher über eine weite Strecke transportiert, um dies zu vollziehen. Dies ist eine Haltung, die nicht zu tadeln ist, auch wenn sie manchmal mit Unbequemlichkeiten verbunden ist; der Aufwand wird verringert durch die Bereitwilligkeit der Nachbarn zur Hilfe, ihn zu tragen und durch das Spenden von Erfrischungen. In vielen Beispielen wurden die Kirchen im Norden Schottlands in den letzten Jahren in beträchtlicher Entfernung von ihrem ursprünglichen Ort wiedererrichtet, und die Friedhöfe überließ man sich selbst. Darin scheint keine Unschicklichkeit zu liegen, aber es passierte schon, dass ein Erbe, im Wunsch, seinen Besitzgrund zu erschließen, den alten Kirchhof mit Büschen umpflanzt hatte, und damit den Weg versperrte, auf dem früher die Öffentlichkeit Zugang zu ihm hatte; und die Konsequenz daraus war, dass Gemeindemitglieder, die fest entschlossen waren, den Wunsch ihrer verstorbenen Verwandten zu erfüllen, nämlich deren ehemaliges Grab zu besuchen,   dadurch zu Eindringlingen auf dem Grundbesitz des Lairds wurden und ärgerlichste Prozesse erdulden mussten. In General Stewarts „Sketches“ werden einige bemerkenswerte Beispiele für die Anhänglichkeit der Highlander für ihre Familienruhestätten gegeben. Dr. MacCulloch erzählt eine Anekdote, um die Streitlust der Highlander zu illustrieren, aber wir können daraus noch eine andere Schlussfolgerung ziehen: Auf einem Kirchhof fand ein erbitterter Kampf zwischen zwei Partein um einen bestimmten Begräbnisplatz statt.  (167)

BEGRÄBNISFEIERN

Bei burials, wie Begräbnisfeiern bei den Schotten heißen, leiten die nächsten Verwandten die Zeremonien, und die Etikette verlangt gewöhnlich, dass sogar die Witwe die Festivitäten leiten muss, wie schmerzhaft ihre Trauer auch sein mag. Mrs. Murray war überrascht von einen Bericht über Begräbnisvorbereitungen auf den Inseln. Der Verstorbene war ein angesehener Laird, aber nicht sehr reich; dennoch waren in seinem Hause eine Woche lang sechs Köche mit den Vorbereitungen des Festmahls beschäftigt, denen von Freunden und Verwandten Fleisch, Geflügel, Fisch und alle Art von Wild übersandt wurde. Eine Begräbnisfeier in alter Zeit war gut kalkuliert, wenn es weniger als 100 schottische Pfund kostete. Eine Dame, welche diese lästigen und nutzlosen Ausgaben beklagte, bat ihren Mann, sollte sie vor ihm sterben, diese Sitte zu unterlassen, aber er tat es ausdrücklich nicht, was ihn in den Ruf brachte, nicht nur habgierig zu sein, sondern auch gefühllos und bar aller Liebe, die einmal für sie empfand.

Die Highlander haben bei Geburten weder Feste noch Feierlichkeiten, aber an einem Begräbnis wurde alles aufgefahren, was möglich war. Der ganze Clan und zahlreiche Nachbarn wurden eingeladen und mit einer Überfülle an allen Dingen verköstigt. Der männliche Teil der Prozession war nach Rangfolge geordnet, und anstatt ihre Waffen abzulegen, waren sie bei solchem Anlass voll bewaffnet und ausgerüstet. Die Statistik der Gemeinde Tongue in Sutherland zeigt uns, dass dort eine Begräbnisprozession mit militärischer Genauigkeit von einem alten Soldaten geleitet wurde, einer Person, die man in diesen Landesteilen leicht findet. Wenn der Sarg auf einer Bahre getragen wird, lässt er alle fünf Minuten, oder wie er es für notwendig befindet, die Gesellschaft neu aufstellen, und ruft „relief!“ (Erleichterung!), und vier frische Träger nehmen den Platz der anderen ein. Es gibt einige besondere Bräuche in Highland-Familien, wie bei den Campbells of Melfort, Duntroon und Dunstaffnage, die von einem Duke of Argyle abstammten, und folgende Methode anwandten, um ihre Freundschaft zu zementieren: Wenn das Oberhaupt einer dieser Familien starb, mussten die Haupttrauernden immer die beiden anderen Lairds sein. Das war beim Tode des Archibald Campbell of Melfort der Fall. Der Sarg wurde gewöhnlich auf einer Art Trage zwischen zwei Pferden getragen, genannt carbad, ein Wort, dass heute oft für den Sarg selbst verwendet wird. Carbad scheint ursprünglich für solche Vehikel verwandt worden zu sein, und, wenn es auf solche für Begräbniszwecke beschränkt war, wurde es zum Synonym für die Schale, in der der Körper lag. Das gälische Cobhain, der Ursprung von coffin = Sarg, bedeutete im ursprünglichen Sinn eine Kiste oder irgendein anderes Hohlgefäß aus Holz. Der Wunsch auf der heiligen Insel Iona beerdigt zu werden scheint bis in die Zeit des Druidentums zurückzureichen. Den druidischen Friedhof findet man immer abgesondert von anderen und er diente auch nie für christliche Begräbnisse. Im Gedicht von Cuthon, wie es von Dr. Smith übersetzt ist, heißt es, dass Dargo, der Mac Drui’ Bheil genannt wird, Sohn des Druiden von Bel, auf der Grünen Insel begraben wurde, ein Beiname von Iona, wo seine Väter ruhen. Auf dieser Insel liegen achtundvierzig schottische, vier irische und acht norwegische Könige begraben, daneben zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten. Es gab sowohl in Irland wie in Schottland entlang den Straßen, welche die Leichenprozession beschritt, bestimmte Cairns, auf denen der Tote abgesetzt wurde; und einige Dörfer, besonders eines am Eingang des Locheil vom Muir of Lochaber aus, heißen corpach, aus dem Umstand heraus, dass beim Halt der Gesellschaft der Sarg dort abgesetzt wurde; corp steht im Gälischen für Körper. Durand schreibt, dass die Gallier in Trauerzeiten Schwarz trugen. Die Highlander haben dies, wie ich annehme, auch schon immer getan, aber außer durch das Tragen des Trauerflors weiß ich nicht, wie sie sonst noch den Verlust ihrer Verwandten bekundeten.

In den Protokollen der Society of Antiquaries vom Juli 1725 taucht ein von einem Mr. Anderson verfasster Bericht über das Begräbnis eines Highland-Chiefs auf. Die engsten Verwandten hoben das Grab aus, das von den Nachbarn markiert wurde; und währenddessen sangen extra für diesen Zweck angeheuerte Frauen, beginnend mit seiner Ahnengeschichte, seinen ehrvollen Verbindungen und edlen Taten. Nachdem die letzten Riten vollzogen waren, wurden zur Verköstigung der Gesellschaft 100 schwarze Rinder und 200 bis 300 Schafe geschlachtet. Das Festessen muss notwendigerweise großartig gewesen sein, an dem fast der gesamte Clan teilnahm, dazu alle benachbarten Edlen, denn es wurde nicht immer als notwendig erachtet eine formale Einladung zu schicken, sondern die Teilnahme galt oft als ein Zeichen von Respekt. Auf der Insel Man wird die Gesellschaft nicht eingeladen, sondern alle, die den Verstorbenen kannten, nehmen freiwillig an der Begräbnisfeier teil; und Waldron schrieb, er sah in einer Prozession 100 Mann zu Pferde und 200 zu Fuß. Die Festessen fanden oft auf dem Kirchhof statt, in England manchmal in der Kirche selbst; und in vielen Fällen hinterließen die Verstorbenen Geld, damit es für das Trinken auf ihre Seelenheil ausgegeben werden solle. (168)

Ein Bericht über ein kurioses Ereignis, dass an einem Begräbnis in den Highlands passierte, wurde vor einigen Jahren in einer schottischen Veröffentlichung folgendermaßen beschrieben: Der Einwohner des Ortes Glenurchy in Argyleshire hatten vor einiger Zeit die Gelegenheit, an der Begräbnisfeier des Peter Fletcher teilzunehmen, der ein geachteter alter Mann war, der 102 Jahre alt wurde. Auchallander, der Begräbnisort, liegt von dem Dorf sieben Meilen weit entfernt, befindet sich an einem einsamen Fleck am Rande des Glenurchy-Forest, und ist einzigartig, da fast ausschließlich Personen mit dem Namen Fletcher vorbehalten ist. Nachdem man zu diesem Ort gepilgert war und dem, was von dem Freund übriggeblieben war, die letzte Ehre erwiesen hatte, brachten die engsten Angehörigen des Verstorbenen, nach Sitte der Highlander, Stärkungen für die Gesellschaft. Diese wurden auf sauberen Leintüchern ausgebreitet und bestanden aus einem üppigen Angebot an Brot und Käse, mit einer gehörigen Portion von etwas stärkerem als Wasser, um dies herunterzuspülen. Als dieser Teil der Zeremonie beendet worden war, begannen sich alle in verschiedenen Richtungen von dannen zu machen, in Richtung ihres Zuhauses. Die Freunde des Verstorbenen waren die letzten die den Ort verließen; und bevor sie die Reste des Festessens aufräumten, begaben sie sich in einige Meter Entfernung von diesem Ort, um ihren Verwandten Lebewohl zu sagen. In dieser Zeit blieben die Überbleibsel des Brotes und des Käses unbeobachtet. Da beobachtete die Gesellschaft verblüfft, wie drei wilde Hirsche aus dem benachbarten Wald hervorbrachen und augenblicklich einen Angriff auf das starteten, was von Brot und Käse noch übrig war. Bei keiner Gelegenheit unterliegen die Highlander mehr dem Aberglauben ihres Landes, als bei der Beschäftigung mit ihren Verstorbenen. Die Gesellschaft schloss sogleich daraus, dass das Auftauchen der Hirsche anzeigte, dass der Leichenschmaus vorzeitig beendet wurde. Indem jeder darum besorgt war, dass angekündigte Böse von sich abzuwenden, schaute er eifrig umher, ob er im Gesichtsausdruck seiner Kameraden ein Anzeichen des bevorstehenden Unheils zu entdecken. Derartige Prophezeiungen, so kann man annehmen, werden manchmal durch genau diese Gefühle erfüllt, die sie hervorrufen. Dass dies im vorliegenden Fall so war, werden wir nicht behaupten, aber das was folgte, war schlecht dazu geeignet, die angeführte Vermutung zu widerlegen. John Fletcher, Bruder des Mannes, der gerade beerdigt worden war, und trotz seiner 99 Jahre noch gesund und aktiv, ertrank ein paar Stunden später auf dem Heimweg im River Urchy.“

Ein einstmals stark verbreiteter Aberglaube, der immer noch existiert, besagt, dass der Geist des zuletzt Beerdigten das faire-chloidh vollziehen muss, das Wacheschieben auf dem Friedhof bis der nächste Leichnam gebracht wird, dessen Geist den Vorgänger ablöst und dann selbst auf die nächste Beerdigung wartet.

Die Praktik des Singens auf Beerdigungen ist sehr alt und war anscheinend überall der Fall. Macrobius schreibt, dass die Heiden zu diesen Anlässen sangen, da sie glaubten, die Seelen der Verstorbenen zum Ursprung der Süßigkeit der Musik zurückkehrten, also zum Himmel. Klagen und Heulen am Grab waren bei den Phöniziern, Griechen, Römern und Kelten üblich; aber bei den Letzteren bestanden sie nicht nur aus kummervollen Bemerkungen – es war für die Barden eine Gelegenheit, die Tugenden des Verstorbenen zu rühmen und seine edlen Abstammungen aufzuzählen, wobei der Anlass dazu genutzt wurde, die Vorteile eines sinnvoll gelebten Lebens hervorzuheben. (169)  Die Gallier führten ihre Begräbnisse auf die gleiche Art und Weise durch. Theodoric, so erzählt uns Jornandes, wurde unter Lobeshymnen begraben. Der Ausdruck des Schmerzes bei den Verwandten galt als männlich und schicklich. Von den Germanen heißt es: „Das Wehklagen lassen sie bald sein, aber ihren Kummer und Schmerz behalten sie lange. Für Frauen ist es geziemend, ihren Verstorbenen zu betrauern – für Männer, sich an ihn zu erinnern.“ Das war die Einstellung der Highlander, welche die Aufgabe des Wehklagens den Frauen überließen, da sie es als unmännlich ansahen, was auch immer sie fühlten, ihren Schmerz durch das Vergießen von Tränen zu verraten oder den Wunsch nach seelischem Halt durch exzessiven Kummer. Dennoch waren sie weit davon entfernt, nicht auch etwas geziemenden Schmerz zu zeigen. „Drei Tage trauerten die Caledonier um Carthon“, und für sehr angesehene Persönlichkeiten wurden jährlich gefeierte Todestage festgesetzt. Die Gälen früherer Zeiten zeigten außerordentlich viel Schmerz über den Tod einiger ihrer Chiefs; es wird erzählt, dass sogar die raueren Bewohner von St. Kilda bei der Kunde des Todes von MacLeod ihre Häuser verließen und zwei Tage klagend auf den Feldern verbrachten.

CORONACH

Die so sehr in die Musik verliebten Kelten erachteten diese auch im Todesfalle für unverzichtbar. Die Barden waren bei der Errichtung eines Grabmales immer dabei, und nebenher sangen sie in den Steinkreisen Lobpreisungen auf die Toten; das Gedicht, oder vielmehr sowohl dies als auch die Musik nannte man Coronach. Ohne die geziemende Zeremonie, so glaubte man, wandere die Seele verloren in der Nähe ihrer irdischen Überbleibsel umher; aber obwohl die Praktik seiner Darbietung bis in jüngste Zeit weitergetragen wurde und bei den heutigen Schotten geradezu explodiert, spielt die Religion bei diesem Thema jedoch keine Rolle. Die alte Sitte, an einen Leichnam ergreifende Stehgreifverse zu richten, wurde, so glaubt man, in den Highlands und auf den Inseln schon vor einem halben Jahrhundert aufgegeben; aber das Klagelied wird noch immer gesungen, und das Coronach, oder der Ausdruck der Wehklage, wie man es auch nennen kann, ist in einigen abgelegenen Gebieten immer noch auf Begräbnissen zu hören. Das Coronach geschah größtenteils als freiwilliger Ausdruck, dargeboten auf dem Weg zum Kirchhof, in dem die guten Taten des Verstorbenen und die Ruhmestaten seiner Ahnen gepriesen wurden. In bestimmten Abständen brachen zahlreiche Frauen des Clans, die dem Sarg folgten, in verzweifelte Trauer aus, indem sie sich ihre Haar rauften, auf ihre Brust schlugen und die schmerzlichsten Klagen ausriefen. Es ähnelte dem cine oder keen der Iren (hebräisch: cina = Klagelied; walisisch: Kuyn = Klage), das es in ihrem Land immer noch gibt und gelegentlich in London bei der Totenwache gehört werden kann. Diese wilde und melancholische Totenklage wurde „the howl“, „das Geheul“ genannt und gab bei den Engländern zu dem Ausdruck der „weinenden Iren“ Anlass. Es ist eine Stehgreifkomposition, in der man die Tugenden und die Angesehenheit des Verstorbenen würdigt. Am Ende jeder Strophe lassen ein Chor aus Frauen und Mädchen die Noten in einen lauten Klageschrei anschwellen, der gelegentlich auch ohne Lied eingesetzt wird. Diese Personen sind Frauen, und viele betreiben es beruflich. (170)  Bei einer ihrer Totenwachen, auf der ich zugegen war, leitete die Witwe die Zeremonie und wurde von ein oder zwei anderen Frauen assistiert, die man dafür bezahlte. Dennoch nehmen gelegentlich noch mehrere daran teil, und der von ihnen ausdrucksstark gezeigte Schmerz, indem sie händeringend um den leblosen Körper herum stehen und noch andere Zeichen bitterer Trauer zur Schau stellen, hat eine eindrucksvolle Wirkung. Die Iren in den abgelegenen Gebieten gehen mit dem toten Körper vor dem letzten Geheul noch einmal ins Gericht und machen ihm den Vorwurf, dass er einfach gestorben ist, wo er doch eine gute Frau habe und eine Milchkuh, mehrere liebe Kinder und ein gutes Auskommen an Kartoffeln. Einer aus den Gordon Highlanders erzählte mir, dass er, als er einmal in Irland war, mit anderen zu einer Totenwache ging, auf der die Witwe mit Missfallen zu dem Körper ihres Ehemannes sprach, da er keinerlei Notiz nähme von denen, die sogar aus Schottland gekommen seien, um ihn zu sehen! Aus der Philosophischen Untersuchung des südlichen Irland erfahren wir, dass die Klagelieder, welche die Barden schrieben, und in denen die Reichtümer des Toten und andere Glückseligkeiten aufgezählt wurden, immer mit dem Gefühl der Last schlossen: „Warum musste er sterben?“

Die lauten Klagen sind in den Highlands heute fast ganz auf die Begräbniszeremonie beschränkt. Der Statistical Account of Avoch in Ross-shire schreibt, „in manchen Fällen könnten die Trauerklagen der Frauen, wenn sie sehen, wie ein geliebter Angehöriger ins Grab hinabgelassen wird, sogar ein Herz aus Stein erweichen.“

Die Praktik des Singens bei Beerdigungen wurde von den Christen weitergeführt, welche die keltischen Klagelieder durch ihre Psalmen und Hymnen ersetzten, und zu manchen Anlässen war es üblich, einen ganzen Chor zu engagieren, der dem Leichnam voranging. Waldron schreibt, dass bei den Begräbnissen der Manx etwa eine Viertelmeile von der Kirche entfernt der Geistliche dazustieß, der einen Psalm singend voranging, wobei sich auf jedem Kirchhof ein Kreuz befindet, dass von der Gesellschaft dreimal umrundet wird. Die Waliser spielten auf dem Weg zum Kirchhof das Owdle Barnat.

Das Singen des Coronach scheint bei den Highlandern dem Spiel des Dudelsacks gewichen zu sein, aber eine Zeitlang schien beides in Gebrauch gewesen zu sein. Die Dudelsäcke passten besser zum militärischen Charakter der Menschen und waren für diese klagenden Klänge besser geeignet, wie auch für diesen feierlichen Anlass, und auch weil sie so viel zur Wirkung dieser Szenerie beitragen. Das Cumhadh oder Klagelied, ist, wie schon gezeigt, ein privates Lied der Familie von höchst klagendem Charakter und oft sehr alt, und seine Darbietung spricht die Gefühle der Trauergesellschaft direkt an. General Stewart sagt, dass das Begräbnis des Rob Roy das letzte in Perthshire war, auf dem ein Dudelsackfeifer spielte. In Lochaber und einigen anderen Gebieten werden diese Musiker, so glaube ich, gelegentlich engagiert; für die Hochlande von Aberdeenshire, dem innersten Distrikt Schottlands, kann ich versichern, dass das Spiel eines Pfeifers keinesfalls ungewöhnlich ist. Ich spreche hier natürlich von der Weiterführung der alten Praktik und nicht von ihrer Wiederbelebung durch den Einfluss von Einzelpersonen oder Gesellschaften. Das Begräbnis von Sir Eneas MacIntosh of MacIntosh, der in einem gesegneten Alter starb, wurde von sechs Dudelsachspielern begleitet, die dem Leichnam vorausgingen, gefolgt von einem großen Tross, der das ergreifende Klagelied des Clans spielte.

Der niedere Adel Schottlands haben gewöhnlich Familiengräber auf ihrem eigenen Landbesitz und oft in der Nähe des Herrenhauses. Dass des Laird of MacNab nahe Killin in Braidalban ist wie die meisten anderen von Wald umgeben, und durch seine Abgeschiedenheit und natürliche Düsternis harmoniert es wunderbar mit der melancholischen Szenerie – der Abschluss eines ereignisreichen Lebensdramas.

KAPITEL XV.

VON DER KENNTNIS DER SCHRIFT BEI DEN KELTEN

Dass die Kelten, zumindest die Druiden, mit dem Gebrauch von Buchstaben vertraut waren, ist sicher. Die im Lager der Helvetier gefundene Urkunde, auf der die Anzahl der Männer, Frauen und Kinder verzeichnet waren, die an der Expedition teilgenommen hatten, ist ein ausreichendes Zeugnis dafür, dass sie schreiben konnten. Die Prinzipien und Praktiken der druidischen Priesterschaft standen entgegen der Literatur, als dem Medium der Schulung, und sie vertrauten ihre Geheimnisse nicht der Schrift an; aber muss man daraus schließen, dass eine so gelehrte Gemeinschaft dieser nützlichsten Kunst völlig unkundig gewesen sein sollte? Die Zeichen oder Hieroglyphen, die Priester und Philosophen aller alten Völker benutzten, waren selbst eine Art Sprache und mussten zur Bildung eines geregelten Systems geführt haben, durch das sich eine gegenseitige Kommunikation herausbildete. Die Kelten benutzten die Schrift dennoch schon in einer sehr frühen Epoche; die Turdetanier, ein Volk aus Spanien, erklärte laut Strabo, dass sie nicht nur traditionelle Gedichte schreiben konnten, sondern auch über 6000 Jahre alte Dokumente verfügten.

Lhuyd versichert, dass die Briten schon lange vor der Zeit Tacitus’ die Schrift besaßen, die sie an die Iren weitergaben; die Aufzeichnungen von Leccan über die irische Geschichte besagen, dass der Hl. Patrick nicht weniger als 180 druidische Traktate verbrannte, und unter den Barden gab es eine einheitliche Überlieferung, dass Colan oder Columba auf seinem Sitz auf Iona einen Haufen Bücher verbrannte, die von den Briten geschrieben waren. (Conla, ein Brehon, oder Richter, von Connaught, soll ein Buch gegen die Druiden geschrieben haben.) Die Historiker bekräftigen, dass eine große Flüchtlingskolonne, die nach der Invasion der Sachsen Zuflucht in Britannien suchte, die Archive mit sich führte, die den Verwüstungen dieser ungebildeten Räuber entgingen, und Gildas, der im 6. Jh. schrieb, spielte mit Bedauern auf diesen Umstand an.

Dass nationale Chroniken und andere Aufzeichnungen existierten, ist unbestreitbar. Nennius, der zur Mitte des 9, Jh. schrieb, sagt, er stellte sein Werk, nebst anderen Dokumenten, aus den Schriften der Schotten und Engländer zusammen, die durch oftmalige Kriege dennoch nur verstümmelt vorhanden waren. Gaimar, ein Franzose, die über die sächsischen Könige schrieb, bezieht sich auf ein Werk über britische Geschichte, das heute verschwunden ist.

Die helvetische Urkunde soll in griechischer Schrift verfasst worden sein, woraus hervorgehen würde, dass die Kelten diese Sprache verstanden. Derselbe Autor teilt uns aber dennoch mit, dass er einmal einen gallischen Reiter, unter Versprechen auf großen Lohn, dazu anstellte, Cicero einen Brief zu überbringen, der in Griechisch geschrieben war, damit er, falls er in feindliche Hände fiele, nicht entziffert werden könne, was an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt. (Dennoch wurde berichtet, dass es griechische Inschriften in Germanien (Tacitus) und sogar in Britannien gegeben haben soll.) Wir können nur annehmen, dass die Buchstaben den griechischen ähnelten, denn dass die Gallier kein Griechisch konnten und nur wenige von ihnen Latein, ist überaus sicher. Divitiac der Aeduan, zu dem Cäsar eine besondere Freundschaft unterhielt, konnte sich nicht mit ihm unterhalten, außer mit Hilfe eines Übersetzers. Die bei Massilia lebenden Gallier lernten die griechische Schrift von diesen Kolonisten, aber das ist ein besonderer Fall. Man muss dazu sagen, es gibt nur wenige oder vielleicht gar keine Überbleibsel mehr, weder auf Monumenten, noch sonst irgendwo, die irgendein Zeugnis über ihre verwendete Schrift geben könnten. Origen schreibt in seiner Antwort auf Celsus, dass es unsicher sei, ob irgendwelche früheren Schriftstücke von Galliern oder Geten existierten.

Lucius gibt uns folgenden kuriosen Bericht des gallischen Herkules: „Die Gallier nennen ihn in ihrer Sprache Ogmius und stellen ihn als altersschwachen Mann dar, kahlköpfig, aber mit einem eisgrauen Bart und einer zerfurchten, sonnengegerbten, dunkelbraunen Haut. Aber dass Seltsamste ist, dass er eine große Anzahl Männer hinter sich herzieht, die alle mit den Ohren verbunden sind, wobei die Stricke, mit denen er sie hält, aus fünf Ketten bestehen, die aus Gold und Elektrum (Legierung aus Gold und Silber) bestanden, wie die schönsten Armbänder; und obwohl die Männer an solch dünnen Bändern gezogen wurden, dachte doch keiner daran auszubrechen, sondern alle folgten freudig. Da er in der rechten Hand einen Knüppel und in der linken eine Bogen hielt, hat der Maler die Ketten in einem Loch in der Zungenspitze des Gottes befestigt, der sich herumdreht, und die von ihm Geleiteten anlächelt. Ich betrachtete diese Dinge eine längere Zeit, aber ein Gallier, der danebenstand und der, wie ich glaube, einer der Philosophen (Druiden) war und perfekt griechisch sprach, sagte: „Ich will dir, oh Fremder, das Rätsel dieses Bildes enthüllen. Wir Gallier glauben nicht wie ihr Griechen, dass Merkur für die Sprache oder Redegewandtheit steht, sondern wir schreiben es Herkules zu, da er so weit davon entfernt ist, stark zu sein. Wundere dich nicht, dass er als alter Mann dargestellt ist, denn einzig die Sprache zeigt ihre Kraft im Alter, falls eure eigenen Dichter die Wahrheit sagen; und schließlich sind wir für uns der Meinung, dass er als ein weiser Mann die meisten durch Überzeugung bekehrte. Wir denken, seine Pfeile waren scharfe Argumente, die in die Seelen der Menschen drangen, wodurch bei euch der Ausdruck ,geflügeltes Wort’ entstand.“ So sprach der Gallier.

DIE OGHAMSCHRIFT

Ogmius ist hier ein keltisches Wort, ausgesprochen  von einem Römer, dennoch ist es rein genug, um seine Verwandtschaft mit ogham oder ogum zu zeigen, dem Namen dieses geheimen Alphabetes, das von den Druiden und gelehrten Kelten benutzt wurde. Die Ogham-Buchstaben wurden durch Zweige verschiedener Bäume dargestellt und ähnelten den Runen. Die Schriften Ogham-bobeleth und Ogham-craobh sind dem Studenten der irischen Geschichte wohlvertraut. Auf der Schwesterinsel wurden, ebenso wie in Großbritannien auf Steinen Inschriften in dieser Schrift gefunden, die Vallancey entziffern konnte, besonders aber auf einem Monument, von dem er sagt, dass es in schottischen Chroniken als „im Hain des Aongus“ erwähnt wird. Die Inschrift besagt, dass hier das Grab dieses Helden war. Es ist nicht unvernünftig anzunehmen, dass verschiedene Zeichen verwendet wurden, deren Kenntnis bestimmten Klassen vorbehalten sein sollte. Es gibt einen Stein an einem Ort namens „the Vicar’s Cairn“ in Armagh, auf dem bestimmte Zeichen stehen, die aus senkrechten Linien unterschiedlicher Länge bestehen und die keine Ogham-Buchstaben zu sein scheinen. Auf der Insel Arran, eine der Hebriden, gibt es mehrere gut beleuchtete Höhlen, die Stellen aufweisen, die anscheinend zum Kochen, etc. genutzt wurden, und die grobe, in den Fels geritzte Linien aufweisen. In verschiedenen Teilen Schottlands und besonders in einem bestimmten Teil von Galloway findet man zahlreiche Steine, viele davon von unbedeutender Größe, die mit verschiedenen Zeichen versehen sind. Exemplare dieser Steine wurden an die society of Antiquaries übersandt, aber ihr Sinn, so glaube ich, ist nie entschlüsselt worden. Eine bemerkenswerte Inschrift findet sich auf einem Stein bei Newton in Aberdeenshire. Die hier verwendeten Zeichen entsprechen mehr dem gälischen als dem Ogham, aber sie sind so grob und wahrscheinlich so alt, dass es unmöglich ist, die Inschrift zu entziffern oder sie einem jüngeren Datum zuzuschreiben. (171)  Vallancey beschaffte sich eine Zeichnung dieses Obelisk und vermutete, dass die ersten beiden Worte Gylf Gommara = Prinz Gommara bedeuteten, aber das scheint eine bloße Vermutung zu sein. Der Autor ließ durch einen angesehenen Freund der Archäologischen Gesellschaft von Paris eine Zeichnung zukommen, mit deren Hilfe einige gelehrte Mitglieder die Inschrift vielleicht entziffern können. Der Stein steht neben einem anderen von etwa gleicher Größe, auf dem eine Schlange, Kreise und dergleichen mehr dargestellt sind, wodurch er in eine weit zurückliegende und unbekannte Epoche zu gehören scheint. Die Inschrift ist einzigartig, und die Schriftzeichen unterscheiden sich von dem Baum-System. (Bei Fordun, in der Grafschaft Kincardine, wurde unter der Kanzel einer Kirche ein Stein entdeckt, der mit Zeichen beschriftet war, die den oben erwähnten ähnelten. Auf anderen Skulpturen, auf den Steinen eines Korridors bei Morbihan in Britannien, befinden sich einige unbekannte Schriftzeichen.) Hinsichtlich dieses Systems haben wir in der Tat nur dunkle und mysteriöse Andeutungen, die aber dennoch klar genug sind, um uns, wie ich glaube, die Herkunft bestimmter Zeichen zu erklären, mit denen uns die Skulpturen ferner Zeitalter bekannt machen und die in den Ornamenten späterer Zeiten erhalten sind.

ALPHABETE

Das gälische Alphabet besteht aus achtzehn Buchstaben:

 A     Ailm, die Ulme  (1)                              L      Luis, „the quicken“

B     Beithe, die Birke.                                 M     Muin, der Wein  (3)

C     Coll, der Haselstrauch                          N     Nuin, die Esche

D     Duir, die Eiche                                     O     Oir, der Besenginster

E     Eadha, die Espe                                    P      Peit oder pethbhog, Zwergholunder. (4)

F     Fearna, die Erle                                    R      Ruis, der Holunder

G    Gort, das Efeu                                       S      Suil, die Weide

H    Uath, der Weißdorn  (2)                        T      Teine, der Stechginster

I      Iodha, die Eibe.                                    U    Uir, das Heidekraut

 

  • Vallancey nennt es die Palme, O’Flaherty die Fichte
  • Molloy ordnet diesen Buchstaben nicht dem ursprünglichen Alphabet zu und zeigt auf, dass seine Einführung notwendig war, um den Dialekt zu ändern. Anstatt eines H wurde ein T gebraucht, wie in tulloch - hillock, talla – hall.
  • Ursprünglich der Brombeerbusch
  • Manchmal auch weiches B genannt oder vielmehr Beith-beag, kleines b.

Diese Buchstaben entsprechen hauptsächlich der irischen Aussprache und Auffassung. Wir sehen hier, dass sie alle nach Bäumen benannt sind, aber einige der Bezeichnungen sind heute veraltet, wie die letzte, von der man richtigerweise glaubt, es sei die iuthar oder Eibe. Hätten die Kelten ihr Alphabet von den Römern entlehnt oder von irgendeinem anderen Volk, so wären die Namen auch entsprechend und die gleiche Reihenfolge wäre überliefert worden, was aber im irischen Beth-luisnium-Alphabet nicht der Fall ist, dass, so wird angenommen, die alte und richtige Reihenfolge hat und seinen Namen von den letzten drei Buchstaben hat. Es geht folgendermaßen: B, L, N, F, S, H, D, T, C, M, G, P, R, A, O, U, E, I.

Mit dem Wort aos, das zuerst einen Baum bezeichnete, wurde im irischen eine gelehrte Person bezeichnet; und feadha = Wälder oder Bäume, wurde zu einer Bezeichnung für Propheten oder weise Männer, zweifellos wegen ihrer Kenntnis des Alphabets oder der benutzten Silbenzeichen. (Das hebräische az oder es hat genau dieselben Bedeutungen.)

Die „Forschungen“ von Mr. Davies haben viel Licht auf keltische Altertümer geworfen, und auf seinen Seiten finden sich mehrere Passagen aus bardischen Kompositionen, die das Baum-System des Lernens etwas erhellen. Es ist wohlbekannt, dass verschiedene Bäume und Büsche symbolisch oder als Sinnbild gebraucht wurden, aber das Erlernen der Zweige bestand aus ihrem Arrangieren, Verbinden und Verflechten auf verschiedene Art und Weise, wobei sie ihren Ausdruck oder ihre Bedeutung veränderten. Es gibt ein Werk, dass Mr. Davies zitiert, in dem der Autor schreibt „er liebe die Zweige mit ihren verwobenen Spitzen, gebunden mit hundert Knoten, nach Art der Kelten, mit denen die Künstler ihre Mysterien versahen.“ Kleine Zweige verschiedener Bäume wurden miteinander verbunden, und „platziert auf der Tafel des Vermächtnisses wurden sie von den Weisen gelesen, die in der Wissenschaft versiert waren“. Die Kunst, die Zweige in zahlreichen und verzwickten Knoten miteinander zu verbinden, war ein wichtiger Teil der mystischen Studien des Druidenordens und schien von nur wenigen beherrscht worden zu sein. Talliesin, der sich rühmte, zu diesem Berufsstand zu gehören, prahlt mit diesem Teil seines Wissens; seine Vertrautheit mit jedem Zweig und der Bedeutung der Bäume nennt er „seine Institution verstehen“. Wir sehen somit, dass die Kelten eine Methode hatten, den eingeweihten ihr Wissen mit einer Art Hieroglyphen oder Symbolzeichen zu übermitteln, die aus Zweigen oder Ästen verschiedener Bäume bestanden, und die Buchstaben, die schließlich ein Alphabet ergaben, stellen diese Äste dar und bekamen die Namen verschiedener Bäume. Ich werde nun die Aufmerksamkeit des Lesers auf die Darstellungen dieser verzwickten aber damals vielsagenden Kombinationen und Verflechtungen auf antiken Skulpturen lenken, von denen man, wie ich mir vorstelle, ein Ornamentstil abzuleiten ist, der lange Zeit erhalten blieb, nicht nur bei den Gälen, sondern auch bei anderen Völkern, ohne dass man weiß, wo seine Herkunft genau liegt. Der seltsame Obelisk am Beginn dieses Kapitels steht auf dem Kirchhof von Dyce, einer Gemeinde in der Grafschaft Aberdeen. Sein Standpunkt nahe des Kirchhofs zeigt an, dass das christliche Bauwerk auf einem schon vorher verehrten Punkt errichtet wurde, da das Kreuzsymbol kein sicherer Beweis für eine christliche Herkunft ist, vielmehr ist es als ein heidnisches Symbol bekannt, dass sogar auf Grabdenkmälern verwendet wurde. (Auf dem Abhang eines Hügels in Buckinghamshire ist ein großes Kreuz dargestellt, durch Entfernung der Erde vom Kalksteinuntergrund, auf gleiche Art und Weise wie die weißen Pferde von Wilts und Berks.)

DIE BEDEUTUNG DER SCHRIFTZEICHEN

Das Kreuz erscheint hier aus Flechtwerk geformt, durch die Verflechtung von Zweigen, und diese Art Arbeit ist all diesen Steinen gemeinsam, sie erscheint auch, allerdings geschmackvoller, in den als christlich bekannten Monumenten, die angemessen als Steinkreuze bezeichnet werden. Diese Verzierung wurde von einigen Autoren als Nachahmung des romanischen Gitterwerks betrachtet, mit dem sie natürlich nur wenig Ähnlichkeit hat.  (172)  Der verstorbene Professor Stuart vom Marischal College in Aberdeen bemerkt richtigerweise, in Bezug auf die einzigartige Bildhauerkunst auf diesen Steinen, dass die Muster „nicht in erster Linie als Ornamente dienten, sondern eine verborgene Bedeutung hatten, die zu jener Zeit wahrscheinlich wohlbekannt war, auch wenn sie im Laufe der Jahrhunderte völlig verloren gegangen ist“. Die Barden verstanden die Bedeutung dieser Muster, wie wir aus ihren dichterischen Überbleibseln erfahren, wo wiederholt zum „Wissen der Bäume“ Bezug genommen wird, obwohl die Verschwiegenheit, mit der ihre Geheimnisse überliefert wurden, uns in Unwissenheit über diese Wissenschaft zurücklässt.

In seiner Begeisterung für einen Berufsstand, damals der Lächerlichkeit preisgegeben und verfolgt, ruft Taliesien in bildhafter Sprache aus: „Ich kenne den Zweck der Bäume, ich weiß, wem Lob oder Tadel gebührt, durch den Zweck der Gedenkbäume der Weisen“, und er rühmte „den Einsatz der Zweige der Bäume oder der Sinnbilder, und ihren Krieg mit den Gelehrten.“ Er konnte „die grundlegenden Baum- und Rohrarten skizzieren“, und schreibt, dass wenn die Zweige „auf der kleinen Tafel der Sinnbilder eingetragen wurden, sie ihre Stimme hören ließen“. Dennoch enthüllte er nicht das Geheimnis ihrer Bedeutung, sondern spricht von „der Erle am Ende der Zeile, die das System einleitet“. Bäume werden von den Walisern und Gälen bis zum heutigen Tage symbolisch gebraucht, wie z.B. coll, der Haselstrauch, der für Verlust und Unglück steht, wird einem oder einer verlassenen Geliebten geschenkt, etc. woher der Ausspruch zu stammen scheint: „Schmerzvoll ist der Rauch der Haselnuss“. Merddyn oder Merlin der Caledonier, seiner Religion nicht weniger ergeben als der kambrische Barde, klagt, dass „der Einfluss der Zweige“ immer weniger Beachtung fand. Das Schicksal dieses Pflanzenalphabetes oder Symbolsystems war, dass es seine Macht an ein anderes abgeben musste. Dadurch, dass dieses Volk die Bäume als geheimes Mittel der Wissensvermittlung nicht mehr gebrauchte, verließ es das alte System, dabei genauso wenig Aufklärung hinterlassend wie die ägyptischen Hieroglyphen, und bewahrten die Erinnerung an ihre frühere Existenz in wenig mehr als den Namen, die sie ihren Buchstaben gaben. Die Steine von Gwiddon Ganhebon, auf dem man die Künste und Wissenschaften der Welt lesen kann, sind in den Triaden erwähnt, und sie sollen Inschriften in der Oghamschrift getragen haben, wie man annimmt. Gwydion ap Don, ein Astronom, wurde in Caernarvon unter einem Stein voller Rätsel begraben. Was immer diese Steine auch gewesen sein mögen, es ist einzigartig, dass in Wales keine Steine gefunden wurden, die denen in vielen Teilen Schottlands ähneln, auf denen sich verschiedene Abbildungen befinden, wie diejenigen des Steines von Dyce. Wir finden in Wales dennoch einige Monumente auf dem man das verschlungene Bänderwerk sehen kann, von dem ich jeden Grund habe zu glauben, dass, wenn es nicht tatsächlich einigen der mysteriösen Knoten von Zweigen ähnelt, es doch von dieser einzigartigen Praktik abstammt. Die Verschlingung der Kreuzarme hat natürlich irgendeine Bedeutung. Das gleiche Ornament sieht man oft alleinstehend, und es wurde anscheinend noch überliefert, als alles Wissen über seinen Sinn schon verloren gegangen war. Wenn der Leser nun das Ornamentwerk mit dem auf dem Handgriff des Bidag vergleicht, mit den Ornamenten auf dem Lederschild, auf der Brosche, und in der Tat mit allem, das den alten Highlandern einer Verzierung würdig erschien; und es wird durch diese Ähnlichkeiten unmöglich sein, nicht zu begreifen, dass ihrem Kunstgeschmack ein besonderer Grund zugrunde liegt. Ich glaube nicht nur, dass ihr eigentümlicher Ornamentstil von der Kunst des Verflechtens der Zweige in bedeutungsvolle Formen hergeleitet werden kann, sondern dass die Kelten als gelehrtestes Volk nach Einführung des Christentums ihren Buchstaben die Namen von Bäumen gaben, und so in den fantasievollen Initialen ein Überbleibsel der verzwickten Kombinationen ihrer Ahnen beibehielten, welche die Buchmaler niemals darzustellen vermieden. Ein Beispiel davon aus einem Manuskript der Gedichte Ossians, das im 8. Jh. geschrieben wurde und nun in Besitz der Highland-Society ist, steht am Schluss dieses Kapitels; aber man muss dazusagen, dass es mit dem keltischen Bänderwerk weniger Ähnlichkeit hat, als man es in vielen anderen Beispielen beobachten kann. Das Baumsystem scheint die Schreiber aller europäischen Länder beeinflusst zu haben.

WEITERE ORNAMENTE AUF STEINMONUMENTEN

Die Mondsichel war Ceredwen geweiht, der walisischen Ceres, die wahrscheinlich deshalb metaphorisch „die Dame des weißen Bogens“ genannt wurde. Diese Figur war auch das Symbol des Mondes. Den Grund dafür, dass über ihr die beiden pfeil- oder speerähnlichen Gegenstände angebracht wurden, wie auf dem Stein zu sehen, kann man nur vermuten, außer wir glauben, dass es sich hierbei ebenfalls um Zweige handelt. Die Zickzacklinie ist offensichtlich derselbe Gegenstand in einer anderen Form; und auch wenn diese auf solchen Obelisken genauso oft vorkommen wie die Figur, über der sie platziert sind, ist deren Sinn gleichermaßen unbekannt. Das kleine Objekt scheint Teil des letzteren zu sein und taucht genauso oft auf. Manchmal besteht es tatsächlich aus einem größeren und einem kleineren Kreis, die sich berühren, in welchem Falle es exakt einem Gegenstand ähnelt, den eine Figur, wahrscheinlich ein Druide, auf einem gallischen Monument in seiner Hand trägt. Gelegentlich sieht man auf diesen Obelisken auch andere Figuren, aber eine der üblichsten und bemerkenswertesten ist hier dargestellt (Abb. S. 497): (173) 

Dies soll laut Pennant das sogenannte Musimon darstellen, ein heute ausgestorbenes Tier, und auch andere Autoren haben schon ihre verschiedensten Mutmaßungen darüber angestellt, wofür es gestanden hatte. Die Ceres der Briten wurde durch „eine stolze, gekrönte Stute“ dargestellt und auch durch „eine gekrönte Henne“, wie sie auf Münzen, Broschen, etc. erscheint. Im Kapitel über die Münzen der Briten sieht man des Lieblingssymbol auf einer ihrer Münzen, und es wird dazu bemerkt, dass die Beine einen ganz eigentümlichen Abschluss haben, sowohl dort, wie auch in obenstehender Abbildung. Diese Göttin stellte man sozusagen als ein amphibisches Wesen dar, und vielleicht ließen der damalige Stand der Kunst oder bestimmte Regeln eine genauere Darstellung dieses mystischen Wesens nicht zu. Einige östliche Relikte weisen in der verschnörkelten Darstellung der Füße Ähnlichkeiten mit dieser Abbildung auf, und sogar in der St. Nicholas Church in Ipswich findet sich die Darstellung eines Tieres, dessen Oberschenkel in Spiralen auslaufen. Der weiße Bulle wurde sehr verehrt, und es sollte erwähnt werden, dass der Mond in den orphischen Hymnen „gehörnt mit Bullenhörnern“ genannt wurde, wegen der Sichelform, und die antiken Priester der Ceres nannten diesen Planeten einen Bullen. Eines der keltischen Fragmente in Notre Dame, Paris, zeigt ein bullenähnliches Tier in einem Wald, in dem sich auch Vögel befinden. Das ähnelt sehr einigen der mit Bildhauereinen verzierten Steinen in Schottland, die einen Bezug zur Jagd gehabt haben könnten, angesichts der Tatsache, wie viele seltsame bardische Überlieferungen existieren. In einer Kritik an einem unbedeutenden Essay von mir, dass von der Society of Antiquaries of London veröffentlicht wurde, ist erwähnt, dass solche Darstellungen „auf die Handlungen, Gewohnheiten oder den Charakter der Person hinweisen, an die erinnert werden soll“. Das will ich gern zugeben, aber die Erklärung der Symbole aus dem Olaus Wormius, so denke ich mir, ist hier nicht anwendbar. Der Wolf ist eine passende Hieroglyphe für Tyrannei und das Lamm für Sanftheit und Unschuld, etc., aber wie soll man die obenerwähnten, einzigartigen Figuren erklären? Die Andeutungen der Barden, die, wie ich zugebe, dunkel genug sind, bieten uns das einzige Licht, mit dem wir eine Lösung des Rätsels versuchen können, und da sie in einigen Fällen einigermaßen befriedigend sind, kann es immer noch eine Übereinstimmung geben, denn es ist wahrscheinlich, das im Falle eines Grabes, die Bänderornamentik und andere Insignien hier das Grab eines Mitgliedes der keltischen Priesterschaft anzeigen sollte, das in die Wissenschaft des Baumsystems eingeweiht war.

Dass Steine errichtet wurden, um den Begräbnisort von berühmten Männern zu markieren, ist nicht zu bestreiten, und Beispiele dafür wurden schon angeführt. Es war eine alte Praktik, die in den Grabsteinen der Friedhöfe noch weiterlebt. Eine runde Säule bei Llangollen in Wales, 1,80 m hoch, die aber einmal doppelt so hoch gewesen sein soll, wurde in Erinnerung an Coneceun errichtet, der in der Schlacht von Chester im Jahre 607 besiegt wurde, wie Lluyd anhand einer Inschrift herausfand. Steine wurden auch als Erinnerung an bedeutende Ereignisse errichtet, sogar noch in späteren Epochen. Ein grober Pfeiler weist auf den Platz, wo die schlacht von Pentland stattfand; und ein von den Highlandern aufgestellter großer Steinblock, markiert den Punkt, wo der tapfere Viscount Dundee in der Schlacht von Renruari fiel.

Die erwähnte Zeremonie, einen Stein zur Erinnerung zu errichten, ist im Gedicht des Colna-dona folgendermaßen beschrieben: „Unter der Stimme des Königs zogen wir nach Crona. . . . . . . drei Barden begleiteten uns mit Gesängen. Drei eindrucksvolle Schilde wurden vor uns hergetragen: denn wir sollten den Stein zur Erinnerung an die Vergangenheit errichten. Auf Cronas bemoostem Weg hatte Fingal seine Feinde in die Flucht geschlagen. . . . . . . . . Ich nahm einen Stein aus dem Fluss unter dem Gesang der Barden. . . . . . . .darunter legte ich in Abständen drei Buckel von feindlichen Schilden, als der Klang von Ullins nächtlichem Gesang anhob oder erstarb. Toscar legte einen Dolch in die Erde, eine Rüstung aus klingendem Stahl. Wir errichteten die Form rund um den Stein und geboten ihm, zu anderen Zeiten zu sprechen“.

GÄLISCHE LITERATUR

Um zum Schluss zu kommen: diese Rasse, besonders die auf den britischen Inseln, hatten ein bemerkenswertes Wissen, und mit den Worten eines populären Autors gesprochen, „waren bemerkenswert in der Entwicklung der Schrift, und in der Vorstellungskraft, was in ihnen ein Überbleibsel ihrer keltischen Herkunft war“. Eine der bemerkenswertesten Tatsachen in der Geschichte der Schotten ist, dass auch wenn sie das gelehrteste Volk in Europa waren, sie für ihre literarischen Fertigkeiten weniger Beachtung geschenkt bekamen als andere keltische Völker. Dass sie die Literatur aber dennoch nicht missachteten geht aus den Manuskripten hervor, die immer noch existieren und denen, die vormals existierten.

Gegenwärtig gibt es auf den britischen Inseln mehr als drei Millionen Menschen, die gälisch sprechen, davon etwa zwei Millionen in Irland, etwa 400 000 in Schottland und etwa 700 000 in Wales. Letzteres Land begann schon sehr früh, eine bemerkenswerte Aufmerksamkeit auf den Buchdruck in ihrer eigenen Sprache zu legen, und nach einem Katalog von 1710 schien es damals schon mehr als siebzig Stück zu geben. Es wurden Almanache, Magazine, Wörterbücher, Grammatiken, religiöse Bücher und sogar mehrere wissenschaftliche Werke veröffentlicht, und man nimmt an, dass die heutige Zahl 10 000 überschreitet. Die erste walisische Bibel, ein Band in Frakturschrift, wurde 1568 gedruckt, die erste in Irland, glaube ich, im Jahre 1609. Bischof Kerswells Liturgie von 1566 scheint das erste in Gälisch gedruckte Buch gewesen zu sein; die Bibel und viele andere Bücher, nicht zu vergessen die Gedichte des Ossian aus dem Originalmanuskript der Highland-Society, wurden seitdem veröffentlicht, wobei sich die Highlander dennoch weniger um Lehrbücher und Literatur kümmern, als ihr charakteristischer Wissensdurst uns erwarten lassen könnte, was seinen Grund in der ungefestigten Gesellschaftsstruktur hat. Wales ist fast viermal reicher als Schottland und gibt sieben oder acht regelmäßig erscheinende Zeitschriften heraus, während Schottland erst neuerdings eine einzige herausbringt, den Teachdaire Gaelach oder Highland-Botschafter, der dennoch auf entsprechende Nachfrage zu treffen scheint.

SPRACHE UND LITERATUR

In Schottland hatte man schon lange einen Bedarf an einem gälischen Wörterbuch, und das des Mr. Armstrong von 1825 wurde mit Genugtuung aufgenommen; wobei die Arbeit der bei der Highland-Society beschäftigten Herren im „Dictionarium Scoto Celticum“ erschien, ebenfalls in zwei dicken Bänden, die nun diesen reinen und wertvollen Dialekt bewahren, der einmal in ganz Europa verbreitet war. Es setzt auch eine einheitliche Orthographie fest, die vorher so unbestimmt war. Diese Einzigartigkeit in vielerlei Beispielen muss der Leser bemerkt haben, und es entging auch nicht den Gelehrten, die eine Vereinfachung der Schreibweise empfohlen haben, dass nun zahlreiche überlieferte Konsonanten weggelassen werden, die gar nicht  ausgesprochen werden. Die Celtic-Society of Glasgow vergibt dieses Jahr vier Preise für die besten Essays über dieses Thema, aber es ist zu befürchten, dass ihre Bemühungen zu spät kommen, um irgendetwas zu bewirken. Die scheinbar nutzlosen Konsonanten werden beibehalten, um die Wurzel aufzuzeigen oder das Stammwort und dadurch Verwirrung vorzubeugen.

Die keltische Sprache war mehrere Male Objekt der Härte des Gesetzes. In Irland wurden strenge Verfügungen gegen sie erlassen, wie auch in Wales um 1700. Sogar noch im Jahre 1769 wurde von den Bischöfen der Plan entworfen Cumraeg auszurotten, indem der Gottesdienst nur noch in Englisch abgehalten werden sollte; ein Umstand, der auch ohne solch einen Plan nur zu oft auftritt, wie zu befürchten ist. Ich habe oft Klagen darüber gehört, dass in Schottland die Geistlichen zu einem Leben gezwungen seien, in dem es ihnen fast unmöglich ist, zu den Menschen in ihrer einheimischen Sprache zu sprechen. Es wurde versucht, das Gälische auszurotten, aber wie erwartet, war der Plan undurchführbar. Ich weiß nicht, ob die Franzosen jemals daran dachten, die bretonische Sprache abzuschaffen, die nach Lagonidec immer noch von mehr als vier Millionen Menschen gesprochen werden soll; - ein Versuch hätte gezeigt, dass kein Mittel dazu in der Lage ist. Der Fall der Wenden, deren Sprache versucht wurde zu unterdrücken, zeigt die Undurchführbarkeit der gewaltsamen Änderung der Muttersprache irgendeines Volkes. 1765 dachte man, es sei notwendig, die böhmische Sprache auszulöschen, und der Plan wurde lange verfolgt, bevor man die Unmöglichkeit entdeckte, dieses Ziel zu erreichen.

Die irische Oberschicht sprach ihre einheimische Sprache bis zur Regierungszeit von Elizabeth oder James I. Die Highlander hatten das Schreiben in Gälisch schon aufgegeben, bevor sie irgendeinen Geschmack an englischer Konversation fanden. Rory Mor, Chief der MacLeods soll einer der letzten Gälen gewesen sein, der weiterhin in der Sprache seiner Vorväter schrieb.

Trotz der wichtigen Unterstützung bei der Aneignung anderer Sprachen, welche die Kenntnis dieser primitiven Sprache böte, gibt es im gesamten Königreich keinen einzigen Lehrstuhl für keltische Sprachen.